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Der Kampf um ein unabhängiges Kurdistan im Nordirak scheint verloren

Ein unabhängiges Kurdistan, das war der Wunsch vieler Kurden und Kurdinnen im Nordirak. Dafür hatten sie sich in einem Referendum zur Unabhängigkeit ausgesprochen.

Neben der autonomen Kurdenregion im Nordirak hätte dies auch die von Kurden mehrheitlich kontrollierten Gebiete des Nordirak umfasst, Gebiete, in denen die irakische Zentralregierung in Bagdad den Einfluss nie aufgegeben hat. Gemeint sind Städte wie etwa Kirkuk. Doch dieser Wunsch der gemeinsamen Unabhängigkeit ist nun in weite Ferne gerückt. Die irakische Armee hat diese Woche die durch die kurdische Regionalregierung kontrollierte Stadt Kirkuk übernommen. Auch andere von Kurden kontrollierte Gebiete im Nordirak wurden kampflos den irakischen Truppen übergeben. Damit droht irakisch Kurdistan die Kontrolle über die Grenzen zu verlieren, sowie ihre ökonomischen Grundlagen. Die Übernahme der Städte durch den Irak ist als Reaktion auf das Unabhängigkeitsreferendum der Kurden zu verstehen. Der Irak, wie auch die Nachbarstaaten Türkei und Iran drohten bereits vor dem Referendum mit Sanktionen, sollte die Unabhängigkeit ausgerufen werden. Diese Sanktionen haben sie nun auch sukzessive umgesetzt. Über die Hintergründe des völligen Desasters sprachen wir mit Thomas von der Osten-Sacken, dem Geschäftsführer der Hilfsorganisation Wadi, die seit 25 Jahren unter anderem in Irakisch Kurdistan aktiv ist. Zunächst klärt er darüber auf, was die letzten Tage geschehen ist.

Autor: Tagesaktuelle Redaktion

Radio: corax Datum: 22.10.2017

Länge: 14:02 min. Bitrate: 256 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)