Die Folgen einer Umweltkatastrophe Palmöl: Nestlé macht trotz Umweltzerstörung weiter
Wirtschaft
Nestlé bezieht Palmöl von Repsa – einem Konzern, der in Guatemala Menschenrechte verletzt und massive Umweltzerstörung anrichtet.


Nestle R&D, Marysville, Ohio, United States. Foto: Wiki Historian N OHofEnglish Wikipedia (CC BY 3.0 cropped)
Bis heute leidet eine ganze Region unter den Folgen der Umweltkatastrophe, die Repsa im Juni 2015 verursacht hat. Aus der Palmöl-Fabrik flossen Abfallprodukte mit dem verbotenen Pestizid Malathion in den Fluss La Pasión. Das Gift vernichtete fast den gesamten Fischbestand. Fischer wurden arbeitslos, Dorfbewohner verloren ihre Nahrungs- und Existenzgrundlage. Betroffen war eine Zone von 150 Kilometern entlang des Flusses.
Im verseuchten Gebiet Sayaxché leben rund 116'000 Menschen. Die Opfer der Verschmutzung haben von Repsa immer noch keine Entschädigung erhalten. Im Gegenteil: Nachdem Repsa von einem Gericht wegen Ökozids angeklagt wurde, wurde der Umweltaktivist und Kläger Rigoberto Lima Choc erschossen.
Die Menschenrechtsorganisation Oxfam hat Hintergründe zum «Fall Repsa» untersucht und stellt in einem Bericht fest: Bis heute blockiere Repsa offizielle Nachforschungen mit juristischen Einsprachen und bringe Umweltaktivisten mit Einschüchterung und Gewalt zum Schweigen – dies obwohl Repsa kürzlich eine «Null-Toleranz»-Politik gegenüber Gewalt verkündet habe.
Zwei der weltweit grössten Abnehmer von Palmöl, Cargill und Wilmar, haben inzwischen ihre Handelsbeziehungen zu Repsa in Guatemala beendet. Nestlé hingegen will mit Repsa weiter zusammenarbeiten, wie der Schweizer Konzern in einer Stellungnahme bestätigt. Die Menschenrechtsorganisation «Fighting for people over profits» (SumOfUs) setzt sich dafür ein, dass Repsa für den verursachten Schaden in der Region Sayaxché zur Rechenschaft gezogen wird und die Opfer angemessen entschädigt. In einer Online-Petition fordert SumOfUs Nestlé auf, sich ebenfalls vom Palmöl-Lieferanten Repsa zu trennen.
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