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Müller-Produkte mit AfD-Stickern beklebt – gegen die Allianz der Rechten und Reichen

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Müller-Produkte mit AfD-Stickern beklebt – gegen die Allianz der Rechten und Reichen Supermarkt-Proteste gestartet

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Wirtschaft

Unterstützer:innen der Neuen Generation haben zahlreiche Müller-Produkte in Regensburger Supermärkten beklebt. Weitere Stickeraktionen finden derzeit in Supermärkten in ganz Deutschland statt.

Solche Sticker sehen Kund:innen derzeit in vielen deutschen Supermärkten.
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Solche Sticker sehen Kund:innen derzeit in vielen deutschen Supermärkten. Foto: Neue Generation

Datum 8. Juli 2025
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Der Protest richtet sich gegen die Verbindungen des milliardenschweren Unternehmers Theo Müller zur rechtsextremen AfD.

Am vergangenen Freitag haben Angehörige der Neuen Generation in mehreren Regensburger Supermärkten ein Zeichen für Menschenwürde gesetzt. Marken der Unternehmensgruppe Theo Müller (wie „Müllermilch“) wurden mit Hinweisen auf die AfD-Nähe des gleichnamigen Firmeninhabers versehen. Zahlreiche Kühlprodukte und ihre Preisschilder wurden mit der Aufschrift „AfD, unterstützt durch Müller“ etikettiert.

„Wer Müllermilch kauft, unterstützt indirekt die AfD“, erklärt Zoe Mühl ihren Protest. „Müller-Produkte werden also mit Menschenrechten bezahlt. Dieser Preis ist in unserer Demokratie zu hoch.“

Beteiligter Leonardo Jost ergänzt: „Unsere Menschen- und Grundrechte sind leider aktuell an vielen Stellen in Gefahr. Das mit Abstand Wirkungsvollste, was jede einzelne Person tun kann, ist, friedlichen zivilen Widerstand zu unterstützen.“

Theo Müller bestätigte 2023 regelmässige private Treffen mit AfD-Spitzenpolitikerin Alice Weidel. Er betonte, keine NS-Ideologie in der Partei zu erkennen. Während die AfD vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall geführt wird, hält Müller die AfD grundsätzlich für demokratisch legitim. Er sehe daher keinen Anlass zur Distanzierung und bezeichnet Weidel als „Freundin“. Weidel wiederum kann sich den Müllermilch-Chef gut in der Regierung vorstellen.

Im Jahr 2003 zog Theo Müller in die Schweiz, um der Erbschaftssteuer zu entgehen. Gemäss der Forbes-Liste verfügt der Fiskalflüchtling und neunfache Vater über ein aktuelles Nettovermögen von 6,5 Milliarden US-Dollar (5,5 Milliarden Euro).

Die Neue Generation leitete am 4. März dieses Jahres ihre Kampagne gegen die Allianz der Rechten und Reichen ein – mit einem Farbprotest am Firmensitz der Molkerei Müller im bayerischen Artesried. Die Kampagne richtet sich aktuell nicht nur gegen Müller, sondern auch gegen den Springer-Konzern. Beide Unternehmen vertreiben starke Marken mit erheblichem Einfluss. Sie stehen – wegen oder trotz ihrer Marktmacht – immer wieder in der Kritik.

Die Supermarkt-Proteste der Neuen Generation finden derzeit in ganz Deutschland statt. Sie sollen darauf aufmerksam machen, dass die Demokratie in Deutschland beschädigt ist, nämlich „gehackt“ von der Allianz der Rechten und Reichen. Die Neue Generation tritt für ein neues Betriebssystem für die Demokratie ein: für eine neue, echte Demokratie und eine neue Welt der Mitbestimmung, Fürsorge, Gemeinschaft und Gerechtigkeit.

pm