Doch die versteckten Kosten dieser Transporte sind enorm. Die 20 grössten Containerschiffe der Welt – betrieben mit Schweröl – stossen mehr Schwefeloxide aus als die Milliarde Autos auf dem Planeten. Und auf den Weltmeeren sind jährlich 60'000 Frachtschiffe unterwegs. Das sind Fakten, die in der Dokumentation «Seeblind – der wahre Preis der Frachtschifffahrt» erstmals einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden.
5000 Tonnen Giftmüll landen pro Jahr im Meer
Zum Vergleich: Für den Schiffsbetrieb zugelassenes Schweröl hat einen Schwefelgehalt von 3000 bis 3500 ppm (parts per million). In der EU dürfen Autos maximal 15 ppm Feinstaub-Ausstoss haben.An den Klima- und Umweltkonferenzen ist die Schifffahrt kein Thema – die Lobby der Reeder verhindert erfolgreich, dass ihre Dreckschleudern zum Thema werden. Die Länder mit den grössten Schiffsflotten finanzieren die Aufsichtsbehörde gleich selber.
Zum Schadstoffausstoss kommt die Verklappung – das Reinigen der Schiffe, das jährlich 5000 Tonnen Giftmüll ins Meer spült. Die Havarien von Schiffen und Tankern – im Durchschnitt alle drei Tage ein Untergang, ohne dass die Weltöffentlichkeit Notiz davon nimmt – tun ihr übriges für die fortlaufende Verschmutzung der Meere.
Vom immensen Lärm der Schiffe, der Meeressäugern die Orientierung raubt, noch gar nicht zu reden.
«Wir steuern auf einen Abgrund zu. Wir sind schon sehr nah daran, die Möglichkeiten für unser menschliches Dasein zu zerstören. Das ist eine nahezu unvermeidliche Konsequenz marktwirtschaftlicher Prinzipien», sagt Globalisierungs-Kritiker Noam Chomsky in dieser äusserst sehenswerten Dokumentation.