Verhandlungen mit der Troika Griechenland will sehen
Wirtschaft
Griechenland ist zu der Ansicht gelangt, dass es diese Runde der Erhöhung des Einsatzes nicht mehr mitgehen kann und will nun unsere Karten sehen. Deadline ist der 19.6.


Der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis bei der Pressekonferenz anlässlich des Treffens mit Bundesfinanzminister Dr. Wolfgang Schäuble am 5. Februar 2015 in Berlin. Foto: Jörg Rüger (CC BY-SA 3.0 unported - cropped)
Für die Szenarien gilt:
1. Dann war die aktuelle Ansage ein Bluff. Nehmen die blöden Hellenen eigentlich gar nichts ernst?
2. Das hiesse Deutschland hat gepasst. Deutschland ist mit seiner Position recht weitgehend international isoliert – bis auf ein paar reiche Nachbarn. Fast ganz Europa, die angelsächsische und die asiatische Welt halten die Austeritäts-Politik schon im Ansatz für Schwachsinn.
Und nun, da sie ihr Scheitern so gründlich bewiesen hat, dass nur ein paar Alzheimer-geplagte Teutonen das noch für eine prima Idee halten können, nun ist es nicht mehr völlig auszuschliessen, dass selbst die bis zum Oekonozid starrsinnige deutsche Regierung mal klein bei gibt.
3. Bank-run in Griechenland. Der griechische Staat, seine Finanz-Wirtschaft und somit seine ganze heimische Wirtschaft wird zahlungs-unfähig. Die Griechen-Schulden, die noch in privater Hand sind platzen. Ist nicht soo viel – unsere Regierung hat ja alles getan, dass diese Schulden jetzt auf alle Kleinverdiener verteilt werden statt auf die Versicherungs-Branche und grosse Investoren.
Trotzdem ist aus meiner Perspektive nicht klar, ob die Krise eingedämmt werden kann. Spanien und Italien stehen am selben Abgrund wie Griechenland, nur wackeln die noch nicht so sichtbar. Und falls die Krise nicht eingedämmt werden kann, droht ein globaler Finanz-Meltdown.
Ich tippe auf 1. oder 2.
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