Spekulation mit Nahrungsmitteln
Barclays spekuliert mit Nahrungsmitteln, seine Händler wetten auf Hunger in sogenannten Terminmärkten. Diese Terminmärkte sollten ursprünglich den Nahrungsmittelproduzenten und Konsumenten stabile Preise garantieren. Doch Barclays und andere Grossbanken (wie z.B Goldman Sachs oder Morgan Stanley) dominieren mit ihren immensen Investitionsvolumen die Märkte, was zu immer neuen Höchstpreisen bei Grundnahrungsmitteln führt, die vor allem arme Weltregionen in noch mehr Hunger und Armut stürzt.Die globale Spekulation mit Nahrungsmitteln hat sich in den letzten fünf Jahren nahezu verdoppelt, das Investitionsvolumen beträgt derzeit 126 Milliarden US-Dollar weltweit. Barclays brüstet sich damit, auch anderen Grossinvestoren wie beispielsweise Pensionskassen den Zugang zu diesen Märkten zu ermöglichen. Barclays lobbyiert massiv gegen die drohende Regulierung dieser Märkte, wie sie in den USA zum Teil schon stattgefunden hat. Innert Jahresfrist haben sich Barclays' Lobbyisten mindestens 15 Mal mit Vertretern des englischen Finanzministeriums getroffen.
Globaler Hunger
Die Nahrungsmittelspekulation treibt die Lebensmittelpreise auf immer neue Spitzen und führt so zu noch mehr Hunger und Armut. Global hungern heute eine Milliarde Menschen. Alleine im zweiten Halbjahr 2010 fielen 44 Millionen Menschen wegen steigenden Lebensmittelpreisen in extreme Armut. Am stärksten betroffen sind oft Kleinbauern darunter vor allem Frauen. Steigende Nahrungsmittelpreise waren denn auch der Grund für die Proteste in Ägypten Anfangs 2011. In Kenia stieg der Preis des Grundnahrungsmittels Mais um 27 Prozent.
Bild: Hauptsitz der Barclays Bank in London. / C Ford - Secretlondon (CC BY-SA 3.0 unported - cropped)