Gedenkkundgebung zum 5. Jahrestags des Anschlags von Halle - Oranienplatz (Kreuzberg) - Berlin

Gedenkkundgebung zum 5. Jahrestags des Anschlags von Halle und Wiedersdorf Am 9. Oktober 2024 jährt sich der antisemitische, rassistische und misogyne Anschlag von Halle und Wiedersdorf zum fünften Mal.

Gedenkkundgebung zum 5. Jahrestags des Anschlags von Halle und Wiedersdorf
Am 9. Oktober 2024 jährt sich der antisemitische, rassistische und misogyne Anschlag von Halle und Wiedersdorf zum fünften Mal. Im Oktober 2019, an Yom Kippur 5780, griff ein rechtsterroristischer Attentäter die Synagoge in Halle an. Als er daran scheiterte in die Synagoge zu gelangen, schoss er schliesslich auf Passantinnen auf der Strasse und tötete Jana L. Auf dem Weg zum Bistro Kiezdöner schoss er auf mehrere Personen und ermordete dort Kevin S. Auf der Flucht vom Tatort versuchte er den Schwarzen Passanten Aftax I. zu überfahren. In Wiedersdorf verletzte er Dagmar M. und Jens Z. schwer mit Schüssen, als sie sich weigerten, ihm ihren Pkw zu überlassen.
Wir, die Initiative „Antisemitismus und Rassismus gemeinsam bekämpfen“ wollen am 9. Oktober 2024 in Berlin einen Ort des gemeinsamen Gedenkens an die Opfer und Überlebenden des Anschlags von Halle schaffen. Der Anschlag in Halle hat brutal verdeutlicht, wie sich antisemitischer, rassistischer und misogyner Hass in der rechten Ideologie verbinden. Rechter Terror trifft in Deutschland migrantisierte, muslimisch gelesene, Schwarze und jüdische Menschen, Sintizze und Rom*nja und alle, die nicht ins rechte Weltbild passen. Wir wissen: Es handelt sich nicht um Einzelfälle und nicht um Einzeltäter. Unsere Kundgebung soll Solidarität mit den Betroffenen und ihrem Widerstand ausdrücken und anprangern, dass Politik und Gesellschaft bei antisemitischer, rassistischer und misogyner Gewalt zu oft wegsehen.
Umso schmerzhafter ist es, dass auch in der Linken Betroffene von Rassismus und Antisemitismus immer wieder nicht ernst genommen und gegeneinander ausgespielt werden. Besonders seit dem 7. Oktober 2023 stehen solidarische Bezugnahmen unter schweren Vorzeichen. Wir wollen ein Zeichen setzen gegen die Instrumentalisierung und Hierarchisierung von Betroffenheiten. Antisemitismus und Rassismus gemeinsam zu bekämpfen, ist unser Minimalkonsens. Wir halten der rechten Hetze linke Solidarität entgegen. Die Überlebende Naomi Henkel-Guembel hat das auf den Punkt gebracht: „Wir haben einander zugehört, sind zusammengerückt. Wir haben Allianzen gebildet und stehen für einander ein. Was aus dem Elend jenes Tages erwuchs, ist Solidarität.“

Wer die Möglichkeit hat nach Halle zu fahren - Die Soligruppe 9. Oktober plant ein Gedenken in Halle zum Jahrestag.