Das kurze leben des wolfgang borchert

das kurze leben von wolfgang borchert 1921-1947 -ein portrait- seine ersten gedichte schrieb er mit 15. 1940 eine kurze verhaftung durch die gestapo wegen verherrlichung der homosexualität. 1941 in die heeresgruppe mitte zum deutschen Angriff auf die Sowjetunion an die russische front nach smolensk kommandiert. 1942 eine schussverletzung an der linken hand, wurde verhaftet wegen selbstverstümmelung, kam in nürnberger militärknast, wo die anklage die todesstrafe forderte, gericht entschied auf freispruch, aber wegen kritische politische äusserungen über die nazifaschisten, weiteres verfahren wegen verstoss gegen das heimtückegesetz verurteilung sechs wochen verschärfter arrest mit anschliessender frontbewährung. 1944 wurde er wegen einer goebels-parodie wegen wehrkraftzersetzung zu neun monaten gefängnis verurteilt. 1945 flucht vor der kriegsgefangenschaft und schlug sich zu fuss 600 km bis hamburg durch.

nach dem krieg konnte wolfgang borchert von seinen schweren krankheiten sich nicht erholen, konzentrierte sich aufs schreiben: es entstand seine erste erzählung »Die Hundeblume«. kurz vorm tode erklärte er: „dass es diesen Hundeblumen-Mann gibt, dass er 21 Jahre alt war und 100 Tage in einer Einzelzelle sass mit dem Antrag des Anklagevertreters auf Tod durch Erschiessen! 100 Tage. 21 Jahre. Er hat wirklich eine Hundeblume geklaut u. durfte zur Strafe eine Woche nicht mit im Kreise gehen! […] Und dann liefen ihm diese 100 Tage vier Jahre lang durch alle Nächte hindurch nach, bis es ihm plötzlich gelang, sie förmlich auszukotzen! So, da waren sie! innerhalb von acht tagen verfasste er sein drama „Draussen vor der Tür“. kurz vor seinen tod schrieb wolfgang borchert: „ . . . Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst keine Wasserrohre und keine Kochtöpfe mehr machen – sondern Stahlhelme und Maschinengewehre, dann gibt es nur eins: Sag NEIN!“ „Wolfgang Borchert kämpfte in tiefster Überzeugung gegen Gewalt und Dummheit. Mit seinen Werken nach Kriegsende, die der so genannten »Trümmerliteratur« zuge- rechnet werden, gab er der um das Leben betrogenen jungen Generation eine Stimme Seine Geschichten begründeten in Deutschland das Genre der deutschen Kurzgesch- ichte und wurden Vorbild für viele deutsche Schriftsteller. Borchert beschrieb die Menschen mit ihren Erlebnissen in Gefängnissen, im Krieg, als Heimkehrer und in den Familien. Diesen Geschichten liegen seine eigenen existenziellen Erfahrungen zugrunde: die Begegnung mit der Macht, das Erleben von Tod und Vernichtung im Krieg, die Nachkriegs-Zweifel der jungen Menschen an ihrer Identität.“ Ich möchte Leuchtturm sein in Nacht und Wind – für Dorsch und Stint, für jedes Boot – und ich bin doch selbst ein Schiff in Not!


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Sonntag, 22. Mai 2022 - 19:00 Uhr

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