Denen die drin Leben Zürich: Wem gehört die Stadt?

Politik

Stadtentwicklung passiert leider nicht zu Gunsten derer die sie bewohnen. Das zeigt sich mit der Zeit immer mehr.

Leerstand, Zürich, Mai 2023.
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Leerstand, Zürich, Mai 2023. Foto: Nina

29. Mai 2023
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Die Gestaltung von öffentlichem Raum, der Quartiersvielfalt bis hin zur Wohnungssanierung wird durch die kapitalistische Verwertungslogik diktiert. Es geht darum in der Standortpolitik möglichst gut dazustehen neben den anderen Wirtschaftsstandorten der Welt und dass aus uns, auch wenn wir grad nicht am arbeiten sind, Profit generiert werden kann. Überteuerte Mieten und Verdrängung sind alltägliche Begleiterscheinungen geworden. Es ist kein Zufall dass die UBS die grösste Immobilienbesitzerin der Stadt ist.

Der Tabakladen weicht einem Coop Pronto, die alternative kulturelle Institution einer Grossgastronomie, das gesame Wohnhaus wird von Implenia aufgekauft und grundsaniert. Es wird aber nie zugunsten der aktuellen Bewohner_innen gehandelt. Aus den Häusern wird konsequent eine Etage wegrationalisiert zugunsten von Luxuswohnungen mit hohen Decken. Aus bezahlbaren 4-Raumwohunungen werden 3-Raumluxuslofts gemacht.

Dieser Prozess dauert manchmal wenige Monate, oft aber auch Jahre. Gekündigt wird trotzdem fristlos und sofort. Was bleibt? Ein Leerstand, der wiederum Mehrwert abwerfen soll. Zwischennutzung heisst das. «Möbiliertes Zimmer für Business Leute». Sogenannte Zwischennutzungsfirmen vermieten dieselbe Wohnung wieder zum doppelten Preis aber nur für den halben Zeitraum. So weit so gut? Es können ja Menschen gewählt werden die sich dieser offensichtlichen Ungerechtigkeit annehmen... Es ist keine Ungerechtigkeit sondern die aktuelle Kapitalverwertungslogik.

Die sogenannte Ungerechtigkeit heisst Städteplanung. Die aggressive kapitalistische Politik von Karin Rykart (SP) und Daniel Leupi (Grüne) bei Besetzungen zeigen nur eins: Wir können nur auf unsere eigenen Kräfte zählen, indem wir uns kollektiv organisieren und die eigene Seite aufbauen. Die kapitalistische Verwertungslogik ist keine allmächtige Maschine wie aus einem dystopischen Film, sie kann benannt werden, ist sichtbar und (an)greifbar.

Mit dieser Karte wollen wir die wichtigsten Akteure dieser Schweinerei aufzeigen. Aufwertung ist angreifbar!

Das haben wir in den letzten Monaten immer wieder gezeigt, machen wir weiter so.
Leerstand, Zürich, Mai 2023.

pm