Ein „Entwicklungsland“ ...
… verfügte womöglich über interessante Rohstoffe oder auch über billige Arbeitskräfte, die für die Länder, die ihm diesen schönen Namen gegeben hatten, interessant waren (und sind). Für deren Förderung und Verschiffung brauchte es Know-how und ausserdem Verkehrswege. Dafür gab es „Hilfe“. Wofür die gedacht ist, durften „Ölförderländer“ schon früh erfahren: Im Iran wurde 1951 ein gewählter Präsident Mossadegh nach dessen Verstaatlichung der Ölindustrie durch einen Putsch („Operation Ajax“) beseitigt.Wenn ein Entwicklungsland …
… dann tatsächlich das Stadium des willfährigen Stützeempfängers hinter sich gelassen und sich „entwickelt“ hat, fängt es sich umgehend ganz andere Urteile ein bei den Partnern in den Industrieländern. Dann stört es früher oder später deren Wachstum und zieht sich den Verdacht unlauterer Einflussnahme des dortigen Staates durch Subventionen zu. Oder der dortige Staat wird gleich als Diktatur, die Minderheiten unterdrückt, gebrandmarkt. Und wenn dieser Staat sich weiter mausert und gar mit Laserkanonen auf deutsche Aufklärer zielt, die im Roten Meer die Freiheit der Seeschifffahrt verteidigen (Mission „Aspides“ = „Beschützer“), dann ist der nächste Kriegsgegner gefunden.Was bedeutet das?
Ein Entwicklungsland zu sein ist keine Freude für die dortigen. Kein Entwicklungsland mehr zu sein ebenso.Wer ein „Entwicklungsland“ ist, ein „Schwellenland“ oder eine Industrienation, das bestimmt allein die ökonomische und politische Brauchbarkeit für den, der diese schönen Titel erfunden hat. Kolonialismus war gestern.
Dass China eine „Wiedervereinigung“ anstrebt mit den Brüdern und Schwestern einer vorgelagerten Insel, ist im Unterschied zu einem vergleichbaren Fall in Europa mit einem „kalten“ Krieg nicht zu machen...
Wir dürfen gespannt sein.