Aber jeder Mensch kann etwas dagegen tun, das zeigen die vielfältigen Aktionen von foodsharing am Samstag, dem 27. September im ganzen Bundesgebiet. Mit öffentlichkeitswirksamen Präsentationen geretteter Lebensmittel, Infoständen und Fairteilungen an zentralen Plätzen zeigen Ehrenamtliche eindrucksvoll, wie viele Lebensmittel innerhalb von 24 Stunden in der Tonne landen würden – wenn sie nicht von den Aktiven gerettet würden: in Supermärkten, Bäckereien und Cafés, Kantinen, Caterings, Kindergärten, Restaurants, Tankstellen, Bioläden und auf Wochenmärkten. Der Tag der Lebensmittelrettung wird in diesem Jahr erstmals bundesweit stattfinden. Beteiligt sind u. a. Berlin, München, Köln, Freiburg, Kiel und viele weitere Städte.
Lebensmittelwertschätzung braucht Sichtbarkeit
„Lebensmittel müssen wieder mehr wertgeschätzt werden. Allein die Lebensmittelverschwendung ist für rund 10 Prozent der globalen Treibhausgase verantwortlich. Alle können etwas für das Klima tun, indem sie weniger Lebensmittel wegwerfen und sorgsamer damit umgehen“, sagt Oliver Weiss, einer der foodsharing-Verantwortlichen in Freiburg. Dort hatte bereits im September 2024 eine Ausstellung aller an einem einzigen Tag geretteten Lebensmittel für grosse Aufmerksamkeit gesorgt. Kommunalpolitiker:innen und viele Besucher:innen kamen mit foodsharing ins Gespräch – und wurden zum Nach- und Umdenken angeregt.Am Ende der Veranstaltungen werden die von foodsharing geretteten Lebensmittel in vielen Städten kostenfrei an alle verteilt. Um dies umweltfreundlich zu gestalten, sollten die Besucher:innen eigene Taschen, Rucksäcke etc. mitbringen.
Forderungen an die Politik
- Verringerung der Lebensmittelverschwendung mittels verpflichtender Regelungen – entlang der gesamten Wertschöpfungskette vom Acker bis zum Teller
- Abschaffung von Handelsnormen bzgl. Grösse, Form und Farbe, die verhindern, dass geniessbare Lebensmittel im Handel landen
- Wegwerfstopp für Supermärkte
- Mehr Rechtssicherheit für Organisationen und Initiativen, die Lebensmittel retten
- Reform des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD)
- Abschaffung des MHD für lang haltbare Lebensmittel (z.B. Reis, Nudeln, Wasser, …)
- Klare visuelle Unterscheidung von MHD und Verbrauchsdatum
- Festlegung des MHD nach wissenschaftlichen statt willkürlichen Kriterien
- mehr Bildung und Aufklärung zum Thema Lebensmittelwertschätzung