Für eine sozial- und klimagerechte Mobilitätswende Lüneburg: Aktivist:innen seilen sich über der A39 ab

Politik

Rund 30 Lüneburger:innen waren bei der Abseilaktion gegen den Bau der A39 und für eine sozial-ökologische Mobilitätswende dabei.

Abseilaktion über der A39 bei Lüneburg , 3. April 2022.
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Abseilaktion über der A39 bei Lüneburg , 3. April 2022. Foto: Moritz Heck

3. April 2022
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Die Aktion wurde vom KlimaKollektiv Lüneburg organisiert und fand auf der Brücke der Hamburger Strasse statt. Das Besondere war, dass sich zwei Kletterinnen mit einem grossen Banner von der Brücke über die Autobahn abgeseilt haben.

"Ein Umdenken in der Verkehrspolitik ist dringend erforderlich. Wir können nicht weiterhin milliardenschwere Autobahnprojekte umsetzen und den ÖPNV vernachlässigen. Das Geld, das für die Planung und den Bau der A39 verpulvert wird, könnte dafür eingesetzt werden, eine gerechte und zukunftsfähige Mobilitätswende einzuleiten. Es wird Zeit, dass wir Mobilität neu denken und alte Muster loslassen", so Theresa Berghof vom KlimaKollektiv.

Anlass für die besondere Aktion ist eine Aktionswoche gegen die geplanten Autobahnprojekte A39 und A14 vom 2.-10. April. In der Zeit finden noch zwei weitere Aktionen gegen den Neubau von klimaschädlichen Autobahnen statt: Am 2. April organisierte die "Aktionsgruppe keine A14" eine Fahrraddemo in Wittenberge gegen die A14 und am 10. April lädt das Bündnis Verkehrswende statt Antriebswende zu einer weiteren Abseilaktion über der A39 nach Braunschweig ein.

Die Organisator:innen betonen, dass der Bau neuer Autobahnen nicht mit Klimagerechtigkeit vereinbar ist, da jede neue Autobahn das Verkehrsaufkommen erhöht und damit zusätzliche CO2 Emissionen verursacht.

Mit der angemeldeten Abseilaktion wird auch gegen die Kriminalisierung von Klimaprotesten demonstriert. Die Teilnehmer:innen solidarisieren sich mit Klimaaktivist:innen, die aufgrund ähnlicher Aktionsformen Repressionen ausgesetzt sind. Die angemeldete Demonstration zeigt, dass solche Aktionen vom Versammlungsrecht gedeckt sind. Trotz Gegenwind der Autobahn GmbH, die sich zunächst unkooperativ zeigte, konnte die Aktion ohne Probleme angemeldet stattfinden.

"Unsere Aktion ist Teil einer lokalen Aktionswoche gegen die geplanten klimaschädlichen Autobahnprojekte A39 und A14 und für eine sozial- und klimagerechte Mobilitätswende. Mit der Abseilaktion demonstrieren wir für eine echte Mobilitätswende, den sofortigen Stopp des Autobahnbaus und einen konsequenten Klimaschutz. Die Anmeldung zeigt, dass Abseilaktionen vom Versammlungsrecht gedeckt sind: Aktivist*innen haben es an anderen Orten bereits vorgemacht, wie z. B. in Fulda und Frankfurt am Main.“ so Theresa Berghof vom KlimaKollektiv Lüneburg.

"Die Verkehrswende braucht viele kleine Wege, nicht einen Grossen. Wir von der Aktionsgruppe Keine A14 wollen nicht zulassen, dass sich der Asphalt und alles was mit ihm kommt still und heimlich durch unsere Wälder und Biotope frisst. Die alten Denkmuster, welche die Autobahnprojekte A14 und A39 hervorgebracht haben, sind zigfach widerlegt und unvernünftig! Wir brauchen keine A14, keine A39 und keine Waffen sondern ÖPNV, Bahn-Reaktivierung, kurze Wege, Carsharing, Diversität und Transformation!" so Zoltán Schäfer von der Aktionsgruppe Keine A14.

"Der Verkehrssektor soll endlich seinen Beitrag zu Klimaschutz und Artenschutz leisten, statt auf E-Autos und 850 km neue tödliche Autobahnen zu setzen. Der Bundesverkehrswegeplan muss gestoppt werden. Keine Waldrodungen und keine neuen Autobahnen! Das heisst konkret hier bei uns, kein Ausbau der A39 und kein Grossgewerbegebiet Scheppau." ergänzt Edmund Schultz vom Bündnis Verkehrswende statt Antriebswende (VWsAW).

pm