Grenzen auf, Menschen retten! Kiel: Schilderwald und Demo
Politik
Am Samstag gab es in Kiel gleich zwei Aktionen unter dem Motto: "Grenzen auf, Menschen retten!", die sich für offene Grenzen für Geflüchtete einsetzen.
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19. April 2020
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Im Aufruf zur Aktion heisst es: "Die Lage an den EU-Aussengrenzen ist nicht auszuhalten – nicht als Beobachter*in und schon garnicht als Betroffene*r. Seit Monaten und Jahren lassen es die Staaten der EU zu, dass Menschen, auf der Suche nach einem besseren Leben, ertrinken und verhungern, und wegen Erschöpfung, Unterversorgung und mangelnder Hygiene und somit an zunächst leichten Krankheiten sterben." Während die pandemiebedingten Reisebeschränkungen für mittellose Erntehelfer*innen gelockert werden, bleiben Geflüchtete in den Lagern gefangen, auch wenn ihre Situation in den Lagern auch durch die Bedrohung mit der Corona-Pandemie Tag für Tag schlimmer wird.
Die Aktivist*innen prangern an, wie mit unterschiedlichem Mass gemessen wird: "Hunderttausende europäische Urlauber*innen werden von den Abenteuerreisen und den Urlaubsregionen der Welt heimgeflogen da ein verlängerter Aufenthalt dort im Angesicht der Pandemie verständlicher Weise nicht zu verantworten wäre. – Aber Geflüchtete in den Lagern auf den griechischen Inseln sollen dort sich selbst und eben dieser Pandemie überlassen werden? Wir wollen uns der Verrohung entgegenstellen."
"Angesichts dieser menschenunwürdigen Zustände muss, auch zu Corona-Zeiten, weiter demonstriert werden. Wir tun dies ohne dabei Hygiene-Regeln zu verletzen. Zu schweigen würde mitschuldig machen." begründet Julia Schröder von der TurboKlimaKampfGruppe die Notwendigkeit der Demonstration.
Gefordert wird auf zahlreichen Schildern, sofort die Lager in Griechenland und an anderen EU-Aussengrenzen zu evakuieren und die Menschen in die Städte und Gemeinden zu bringen, die sich zur Aufnahme bereit erklärt haben. Ein weiteres Thema ist die Seenotrettung im Mittelmeer, der nicht länger Steine in den Weg gelegt werden dürfen.
Seenotrettung ist eine Verpflichtung auch der europäischen Staaten, sowie das Bringen der Geretteten in sichere Häfen. Libyen hat keine sicheren Häfen, denn dort droht Geflüchteten Folter und Sklaverei. Mit "Fähren statt Frontex" werden sichere Fluchtwege eingefordert.