9 Tage Bannerhängung gegen "Red Storm Bravo" Hamburg: Das störende Banner

Politik
9-tägige Bannerhängung "Nein zu Kriegsübungen in Hamburg" während des Nato-Manövers "Red Storm Bravo".


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Ein Einsatzkommando von 12 Beamten beim beschriebenen Geschehnis. Foto: René Senenko

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Es hing nur eine Stunde. Polizei und Denkmalschutzamt wollten nicht, dass ein Nazidenkmal mit dem Bundeswehrmanöver in Verbindung gebracht wird. Ein freundlicher Polizeibeamter empfahl uns unter der Hand, es nebenan am Deserteursdenkmal zu befestigen, da wäre es genauso gut sichtbar. Gesagt, getan. Leider mussten wir dieses Banner nach jeder Veranstaltung (täglich bis zum Manöverende am 28.9.) abnehmen und am Folgetag wieder aufhängen.
Nach zwei Tagen stahl uns die Polizeiwache Caffamacherreihe das Banner. Doch gnädigerweise durften wir es nächsten Mittag wieder abholen. Weitere zwoo Tage später riss ein rabiater Bürger das riesige Banner herunter, wir setzten ihm nach, es kam zum Handgemenge, wobei der Bannerdieb uns im Brass zuschrie "Ihr Putinschweine!" Eine Polizeistreife trennte uns.
Die Nervosität nahm aber zu. Durch irgendeinen manöverbedingten Reflex kamen plötzlich drei Einsatzwagen mit 12 durchtrainierten Beamten angerast und umstellten uns (siehe Foto). Ganz wie im Film sprangen diese Männer auf uns zu und herrschten uns an: "Sofort aufhören!" Wir spürten, wir waren Teil des Manövers geworden. Bis sich der Rauch gelegt hatte, verging eine Stunde. Letzten Sonntag (28.9.) feierten wir mit Musik und Lesungen und einer wunderbaren Herbstsonne den Ausklang der 9-tägigen Bannerhängung.