Firmen in Not und Firmen, die die hohen Profitraten bei Rüstungsgütern mitnehmen wollen, werden auf die Produktion von Militärgütern umstellen. Bei weiteren Einrichtungen ist Zwang zu erwarten, beim Säbelrasseln mitzuwirken: Krankenhäuser, Universitäten und Transportunternehmen wie die Bahn.
In Görlitz steht das auffälligste Symbol dieser als Zeitenwende verharmlosten Mobilmachung: Eine Waggonbaufabrik, wichtig für die Jahrhundertaufgabe des Klimaschutzes und der Verkehrswende, soll dem Panzerbau dienen. Aktivist*innen aus dem ganzen Land, erfahren in Protesten wie dem Hambacher oder den Dannenröder Forst, den Aktionen auf Genversuchsfeldern oder zur VW-Transformation in Wolfsburg, haben sich mit lokalen Akteur*innen aus Görlitz und Umgebung zusammengetan, um doch noch zu verhindern, dass die Stadt mit ihrer Traditionsfabrik zum Vorreiter einer Produktionsumstellung wird, die nicht mehr dem Leben, sondern dem Töten dient.
"Die Menschen an den Schalthebeln, Fliessbändern, Schweissgeräten, in der Logistik, im Transportwesen, an den Operationstischen, in Hörsälen und in den dazugehörigen Büroetagen sind die Einzigen, die den Wahnsinn noch stoppen können - in dem sie nicht mitmachen", heisst es aus der grösser werdenden Runde, die sich der Idee angeschlossen haben, mit dem Erhalt ds Bahnwerks in Görlitz ein starkes Symbol gegen die Kriegsvorbereitung zu schaffen.
Rund um den ersten Mai wollen sie erstmals öffentlich agieren und die Werktätigen im Waggonbau sowie die Görlitzer Bürger*innen für sich gewinnen. Das Programm der Aktionstage gegen die Panzerfabrik in Görlitz beginnt am 30.4. rund um den Schichtwechsel vor dem Eingang zum Alstom-Gelände. Die Werktätigen werden zu Kaffee und Gesprächen eingeladen. Am Folgetag beteiligen sich die Antimilitarist*innen dann an den 1.-Mai-Kundgebungen des DGB. Am 2. und 3. Mai gibt es Infostände in der Görlitzer Innenstadt.
- Mittwoch, 30.4.: Einladende Aktionen vor dem Werkstor
"Wir bauen Pavillon, Bänke und Tische vor dem Eingang auf, stellen Kaffee, Tee, Kuchen usw. dorthin, hängen Transpis auf usw. - und laden die Arbeitis ein, dort mit uns ins Gespräch zu kommen. Zum Schichtwechsel plusminus ca. 2 Stunden, also von 12 bis 16 Uhr." - Donnerstag, 1.5.: 1.-Mai-Kundgebungen
"Wir beteiligen uns am Umzug des DGB mit den Transpis, verteilen Flyer und machen auf dem Abschlussfest einen Infostand. Ausserdem: Kontakte knüpfen zu allen, die da sind. Infostände am Gerhart-Hauptmann-Theater ab 12.30 Uhr ++ Demo ab Hauptbahnhof um 13 Uhr" - Freitag/Samstag, 2. und 3.5.: Infostände in der Stadt
"Wir bauen Infostände auf jeweils einem zentralen Platz (2.5. vermutlich Postplatz, 3.5. irgendwas nahe Bahnhof) mit vielen Transpis und kreativen Geschichten (Strassenmusik ...) rundherum. Alles wurden von Menschen aus Görlitz und Umgebung als Kundgebungen angemeldet."