Individualverkehr Abschaffen Klimaaktivist*innen legen Bremen lahm
Politik
Infolge des Protests von Klimaaktivist*innen wurden heute morgen an mehreren Orten rund um Bremen Autobahnen durch die Polizei lahm gelegt.


Blockade in Bremen, 15. April 2021. Foto: Climate Climbers
Anlass der kreativen Proteste ist die Verkehrsminister*innenkonferenz, von welcher Bremen Gastgeber ist, die aufgrund der Pandemie jedoch online abgehalten wird.
Ein*e Aktivist*in, die sich an der Aktion beteiligte erläutert: "Unser Ziel ist, durch diese öffentliche, auffällige Protestform den Menschen einerseits die allgegenwärtige Gefahr der Klimakrise vor Augen zu halten, aber vor allem den Verkehrsminister*innen, die heute tagen, ein klares Zeichen zu senden: Wenn diese keine konsequenten Entscheidungen fällen, werden wir die Verkehrswende selbst in die Hand nehmen."
Weltweit verursacht der Verkehrssektor nach dem Energiesektor die meisten CO2 Emissionen. Für die Einsparung von Treibhausgasemissionen und damit für die Bekämpfung der Klimakrise ist es essenziell, dass die Mobilität und der Transport von emissionslastigen Verkehrsmitteln auf emissionsarme Verkehrsmittel gelegt wird. Damit Deutschland das unterzeichnete Pariser Klima-Abkommen einhalten kann braucht es eine radikale Verkehrswende. Die Machbarkeitsstudie des Wuppertalinstituts zeigt, dass dafür unter anderem der motorisierte Individualverkehr um die Hälfte reduziert werden muss.
"Erst letztes Jahr haben wir gesehen, wie ein gesunder Mischwald, der Dannenröder Forst zu einem Teil für einen Bauabschnitt der Bundesautobahn 49 gerodet wurde. Und auch für dieses Jahr ist der Bau von 850 km neuer Autobahnstrecke geplant. Das ist nichts anderes als unverantwortlich, wenn man die Folgen der Klimakrise bedenkt. Politiker*innen und insbesondere Verkehrsminister*innen müssen endlich weg von motorisiertem Individualverkehr hin zu klimafreundlicheren Alternativen wie Schienen, bzw. ÖPNV aller Art", ergänzt eine andere Aktivistin.
Zudem sagen die Aktivist*innen, dass diese direkte Form der Aktion eine Reaktion darauf ist, wie die Politik in Deutschland grösstenteils mit gesellschaftlichem Widerstand umgeht. Legitimer und wichtiger Protest, wie der von Fridays for Future wird kurz zur Kenntnis genommen, belächelt und dann wieder ignoriert. "Wenn so mit zivilgesellschaftlichem Protest umgegangen wird, der genau das bekämpft, was seit Jahren und Jahrzehnten falsch läuft, und der in einer Demokratie notwendig ist, sehen wir radikalere Aktionsformen als eine Konsequenz dieses Nicht-Handelns."
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