Im Konzertzyklus "Musik im Rausch" wird klassische Musik zeitgemäss aufgeführt und einem jungen Publikum vermittelt. Die Musik wird aus ihrer klassischen Konzertform gelöst, in andere Räume verlagert, interdisziplinär verknüpft und mit neuen medialen Möglichkeiten aufgeladen.
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Musik im Rausch.Foto: Deborah Marchetti
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19. August 2014
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Es entstehen neue Assoziationen und veränderte Wahrnehmungen bei Zuhörern und Musikern. Durch Weglassen von Bühne und Konzertbestuhlung wird die Distanz zwischen Künstler und Publikum überwunden. So verändert Musik im Rausch das Musikverständnis, und begeistert junges Publikum für die Welt der Klassik. Für die Saison 2013/14 hat Deborah Marchetti fünf Programme entwickelt und zehn Konzertorte mit unterschiedlichen Atmosphären ausgewählt. Beethoven trifft Tolstoi wurde als Pilotprojekt im Plaza, Zürich am 26. Oktober 2012 bereits aufgeführt.
Musikvermittlung
Angesichts der Frage, was klassische Musik uns heute noch zu erzählen hat, sind aussergewöhnliche Vorgehensweisen, experimentelle Programme und besondere Interpretationsideen gesucht. Auch in dem Bewusstsein, dass die Werke der klassischen Musik seinerzeit nicht als etabliert, sondern als avantgardistisch angesehen wurden. Gegenwartsnahe Antworten werden immer ein Publikum finden, und die Zeit ist reif für einen offenen und kreativen Umgang mit klassischen Konzertformen.
Im folgenden möchten wir noch die fünf aktuellen Programme von "Musik im Rausch" vorstellen.
Beethoven trifft Tolstoi
Ein Konzert mit Schauspieler und Videoprojektionen. Zugrunde liegt musikalisch die Violinsonate Nr. 9, die bekannte Kreutzersonate von Ludwig van Beethoven sowie literarisch die gleichnamige Novelle von Leo Tolstoi, in welcher die Sonate eine tragende Rolle spielt.
Bis zum letzten Atemzug
In diesem Konzert wird ein Bogen über 250 Jahre Musikgeschichte gespannt und nebenher ausgelotet, was Violine und Cello gemeinsam leisten können. Ein Reigen kompositorischer Glanzstücke, die ein gemeinsames Ziel verfolgen: den Zuhörern den Atem zu rauben.
Musica Architectura
Das Konzert mit Videoprojektionen thematisiert das Verhältnis von Musik und Architektur. Es geht um die Entdeckung der wechselseitigen Entsprechung von Tönen und Zahlen. Saiten erklingen in Intervallen, wenn ihre Längen in bestimmten Zahlenverhältnissen zueinander stehen.
Fin de Siècle
Die Periode Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg 1914 ist gekennzeichnet von der allgemeinen Auflösung politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Strukturen. In der Komposition verlieren die rein formalen Aspekte an Bedeutung, die bekannte Motivik zerfällt.
Höllensturz
Tango und Klassik im Tanz. Der grosse Astor Piazzolla gilt als Begründer des Tango Nuevo. Die Harmonie des Tango weitet er aus mit Mitteln des Jazz sowie nach kompositorischen Konzepten von Igor Strawinsky und Béla Bartók. Besonderen Einfluss auf Bartók übte die Volksmusik aus.