Musiker und Mega-Stars Ironie des Schicksals

Kultur

Ich habe eben einen Mitschnitt von einem Freddy Mercury Tribute Konzert gesehen. Ich war früher Queen Fan, also habe ich da mal rein-geschaut.

Freddie Mercury live in New Haven 1977.
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Freddie Mercury live in New Haven 1977. Foto: Lošmi (CC BY-SA 3.0 cropped)

17. Februar 2015
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Das war eine grosse Veranstaltung. Die 72.000 Eintrittskarten für diese Veranstaltung waren innerhalb von 6 Stunden ausverkauft. Und als ich so die Bilder von dem Konzert, den begeisterten Zuschauern und den Musikern gesehen habe, ist mir eine seltsame Ironie des Schicksals bewusst geworden. Das Leben hat echt einen schrägen Sinn für Humor.

Wenn ein Musiker ein Mega-Star wird, sieht er sich plötzlich mit einer überraschenden musikalischen Schwierigkeit konfrontiert. “Mega-Star” heisst einer von vielleicht wenigen Dutzend Acts auf der Welt, die zuverlässig Stadien füllen. So ein Mega-Star.

So ein Mega-Star wird man ja nun nicht, weil man sich allen Erwartungen widersetzt. Man wird nicht bei allen möglichen Menschen beliebt, wenn man sich dauernd gegen sie wendet.

Und nun wenden sich diese Massen an Fans unfreiwillig gegen ihre Stars, wenn sie anfangen, im Takt zu deiner Musik zu klatschen. Denn wenn 36.000 deiner 72.000 Fans 50 Meter und mehr von dir weg stehen, dann braucht deine Musik anderthalb Zehntel Sekunden zu ihnen und ihr Klatschen dann anderthalb Zehntel zu Dir. Das sind zusammen 300 Millisekunden. Das ist schon bei einer langsamen Ballade ein Achtel daneben. Bei einem up-tempo Stück verschiebt es die Eins irgendwo in die Mitte des Taktes.

Wem das alles nichts sagt: Es ist in etwa so, als würde dir beim Tanzen jemand dauernd das Bein stellen. Und zigtausend Fans stehen da begeistert vor dir und klatschen dir dauern gegen den Takt. Du solltest besser Stücke finden, wo die nicht mit-klatschen.

Schrotie