Der neue Dokumentarfilm des US-Aktivisten Michael Moore: Where to Invade Next
Kultur
Ich hab mir heute den neuesten Film von Michael Moore angeschaut und daraus einiges gelernt.


Michael Moore in New York City bei einer Buchpräsentation am 13. September 2011. Foto: David Shankbone (CC BY 3.0 cropped)
Wusstet ihr, dass in Portugal der Drogenbesitz und Drogenkonsum entkriminalisiert wurden? Dass niemand mehr ins Gefängnis kommt, weil er Drogen konsumiert, und dass dadurch sowohl der Drogenkonsum zurückgegangen ist, die Drogentoten verschwunden sind, als auch die Beschaffungskriminalität verschwunden ist?
Wusstet ihr, dass die Gefängnisse in Norwegen der Rehabilitation und nicht der Bestrafung dienen? Dass die Leute dort mit Musik, Film und anderen Aktivitäten zur Rehabilitation vobereitet werden, und Norwegen deshalb die geringste Rückfallsrate in der westlichen Welt hat? Dass auch der Fall Breivik daran nichts geändert hat und er dem gleichen Rehabilitationsprogramm unterworfen wird?
Wusstet ihr, dass in Frankreich die Kids in den Schulen was Ordentliches zum Essen kriegen, und es dort in den Schulen Köche gibt, die wollen, dass die Kinder lernen, was gutes Essen ist? – damit sie später auch ihren Kindern gutes Essen servieren.
Wusstet ihr, dass es in Slowenien Mords-Proteste gab, als dort Studiengebühren eingeführt werden sollten? Das Projekt musste abgeblasen werden. Studenten und Professoren meinen: Bildung muss kostenlos sein.
Ich frage mich: warum berichten unsere Medien über solche Dinge nicht? Warum wissen wir nichts über die wirklichen Errungenschaften in Europa? Warum bemühen sich die EU-Institutionen nicht, von der Erfahrung anderer EU-Mitgliedsstaten zu lernen? Warum wird die EU als imperialistisches Projekt hochgehalten, aber ihre wirklichen Errungenschaften total verschwiegen?
Where to Invade Next
USA
2015
-120 min.
Regie: Michael Moore
Drehbuch: Michael Moore
Produktion: Michael Moore, Carl Deal, Tia Lessin
Kamera: Richard Rowley, Jayme Roy
Schnitt: Pablo Proenza, Todd Woody Richman, Tyler H. Walk
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