El Entusiasmo Libertäre Tage, Streiks und Widerstand

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Kultur

1975 starb Europas letzter faschistischer Diktator: Francisco Franco. Sein Tod machte in Spanien den Weg frei für eine aufbegehrende Jugend, die vieles nachzuholen hatte.

El Entusiasmo
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Foto: Plakat zum Film.

Datum 31. Mai 2022
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Aber auch die exilierten Kämpfer aus dem Spanischen Bürgerkrieg kehrten zurück. In dieser Phase der sogenannten Transición, dem Übergang von der Diktatur zur bürgerlichen Demokratie, schien alles möglich – selbst der Traum, die Revolution von 1936 zu beenden.

Der Film legt den Fokus auf Francos erbittertsten Gegner: die Anarchisten und Syndikalisten. Ihre Organisation, die Gewerkschaft Confederación Nacional del Trabajo (CNT), bis zum Sieg Francos ein entscheidender Faktor in der spanischen Gesellschaft, erlebte eine Renaissance. In nur zwei Jahren wurde aus einer klandestinen Untergrund-Organisation wieder eine Massenbewegung.

Sie organisierte Versammlungen mit hunderttausenden Teilnehmern, Libertäre Tage, Streiks und Widerstand gegen den neuen liberalen Kapitalismus. Schnell zerrieb sich dieser Aufbruch allerdings nicht nur in internen Konflikten, sondern wurde auch massiv durch geheimdienstliche Interventionen sabotiert. »El Entusiasmo« ist auch die Geschichte einer Niederlage.

In einer ausgewogenen Mischung aus Archivaufnahmen, Zeitzeug:innen und Einordnungen durch einschlägig-forschende Historiker:innen wie Joe Zambrana, Pablo Carmona oder Dolors Marín gelingt es dem 1976 geborenen Regisseur Luis E. Herrero mit seinem Debüt ein lebendiges Bild von jener Zeit zu zeichnen. (contraste)

Am 22. Juni feiert »El Entusiasmo« seine deutsche Premiere in der Berliner Freilichtbühne Weissensee.

pm

El Entusiasmo

Spanien

2018

-

80 min.

Regie: Luis E. Herrero

Drehbuch: Luis E. Herrero

Produktion: Javier Rueda, Luis E. Herrero

Musik: Miguel Pérez Calvo

Kamera: Iván Piredda

Schnitt: Luis E. Herrero