Immer wieder baut Carl-A. Fechner Reden des kontroversen Präsidenten in seinen Film ein, wohl als natürliches Feindbild, zumindest aber als Kontrastprogramm. Denn eigentlich handelt Climate Warriors nicht von den Leugnern des Klimawandels oder Klimasündern, sondern von Menschen, die – der Titel verrät es – sich für das Klima stark machen, dafür kämpfen. Dafür reiste der deutsche Regisseur einmal durch die ganze Welt, war in seiner Heimat unterwegs, in den USA, aber auch in der Ukraine. Überall fand er Gleichgesinnte, die bereit sind, sich für den Erhalt der Umwelt und des Planeten stark zu machen.
Bekannte Kämpfer für den Energiewandel
Einige dieser Gesichter wird man bestimmt schon kennen, allen voran natürlich Arnold Schwarzenegger, der sich – entgegen der vorgegebenen Parteirichtung der Republikaner – vehement für den Klimaschutz einsetzt. Und wer Fechners vorangegangene Dokumentation Power to Change gesehen hat, der dürfte so oder so manches Déjà-vu-Erlebnis haben. Schliesslich tauchten einige seiner aktuellen Gesprächspartner dort schon auf, sprachen damals schon von Bemühungen, eine Energiewende herbeizuführen und alternative Kraftstoffe zu entwickeln und nutzen.Das soll aber nicht bedeuten, dass Climate Warriors nichts zu erzählen hätte. Es ist sogar beeindruckend, wie viele Beispiele und Themen Fechner hier versammelt hat. Da kommt ein lokaler Energieversorger aus Schleswig-Holstein zu Wort, der ausschliesslich Ökostrom anbietet, ein anderer erzählt von seinen Versuchen, Reststoffe der Landwirtschaft zu Pellets zu verarbeiten. Andere Gesprächspartner haben sich stärker der Aufklärung gewidmet und erklären den Leuten, was Klimawandel denn nun genau bedeutet und wie wir daran teilhaben.
Jeder soll mitmachen!
Der Fokus liegt aber ohnehin nicht auf dem Einzelnen, sondern dem grossen Ganzen. Fechner will das Publikum dazu ermuntern, selbst aktiv zu werden und an diesem gesellschaftlich wichtigen Punkt teilzuhaben. Dafür muss man kein Forscher sein, Politiker oder Unternehmer. Ein erster Schritt ist bereits getan, wenn man sich bewusst macht, was auf dem Spiel steht und was jeder im Privaten so tun kann – durch verantwortlicheren Konsum und Umgang mit Ressourcen. Das ist durch die Vielzahl an Beispielen manchmal etwas überladen, es bleibt kaum Zeit, mal einen Ansatz irgendwie zu vertiefen oder darüber nachzudenken. Aber mehr als eine kleine Einführung, verbunden mit einem Appell, soll der Film ja auch nicht sein.Deutschland
2018
-123 min.
Regie: Carl-A. Fechner, Nicolai Niemann
Drehbuch: Carl-A. Fechner
Produktion: Carl-A. Fechner, Nicolai Niemann
Musik: Gerhard Daum, Ralf Wienrich, Eckart Gadow
Kamera: Philipp Baben der Erde
Schnitt: Bernhard Reddig