Fussnoten:
Bertolt Brecht Werke. Grosse kommentierte Berliner und Frankfurter Ausgabe, Band 5. Stücke 5, 1988: 248/249
Ernst Schumacher, Wie ein Zoologe unter Affen: Heute vor 50 Jahren wurde Bertolt Brecht in Washington vor dem Untersuchungsausschuss unamerikanischer Betätigung verhört, Berliner Zeitung vom 30. Oktober 1997
Arnold Schölzel, Gaga im Mainstream – die Antideutschen; junge Welt vom 18. März 2005
Richard Albrecht [und] Matthias Mitzschke, Bertolt Brecht: ´Bolshevik Without a Party Book´; Praxis Four, 1979: 297-303
Hier sind (endlich mal auch) wikipedia-Einträge informativ:
http://en.wikipedia.org/wiki/Joseph_McCarthy
http://en.wikipedia.org/wiki/McCarthyism
http://de.wikipedia.org/wiki/McCarthy-%C3%84ra
http://en.wikipedia.org/wiki/Communist_Party_USA
http://de.wikipedia.org/wiki/Gus_Hall
http://de.wikipedia.org/wiki/Kommunistische_Partei_der_USA
Anschaulich der Sammelband: Sind oder waren Sie Mitglied? Verhörprotokolle über unamerikanische Aktivitäten 1947-1956. Hg. Hartmut Keil. Reinbek: Rowohlt, 1979 [366 p.]
Richard Albrecht, KONTAKTSCHULD: Eine FeindKritik
Bertolt Brecht, Furcht und Elend des Dritten Reiches ("The Private Life of the Masters Race" [1938]; ursprünglicher Titel des Stücks: "Deutschland - ein Greuelmärchen"; Pariser Uraufführung 1938 udT. "99 %"): Gesammelte Werke 3. Stücke 3. Werkausgabe edition suhrkamp, 1967: 1073-1193; für mich besonders eindringlich die beiden breit ausgeschriebenen Szenen zum Spitzel (3. Das Kreidekreuz: 1079-1096) und zur Berufsrichterei (6. Rechtsfindung: 1103-1120)
Bertolt Brecht, Wir Neunzehn; Gesammelte Werke 19. Schriften zur Literatur und Kunst 2. Werkausgabe 1967: 490-493
Dokumentarischer Anhang
RECHTSPRECHUNG
EINE K-GESCHICHTE
Bertolt Brecht
"Herr K. nannte oft als in gewisser Weise vorbildlich eine Rechtsvorschrift des alten China, nach der für grosse Prozesse die Richter aus entfernten Provinzen herbeigeholt wurden. So konnten sie nämlich viel schwerer bestochen werden (und mussten also weniger unbestechlich sein), da die ortsansässigen Richter über ihre Unbestechlichkeit wachten - also Leute, die gerade in dieser Beziehung sich genau auskannten und ihnen übelwollten. Auch kannten diese herbeigeholten Richter die Gebräuche und Zustände der Gegend nicht aus der alltäglichen Erfahrung. Unrecht gewinnt [zu] oft Rechtscharakter einfach dadurch, dass es [zu] häufig vorkommt. Die Neuen mussten sich alles neu berichten lassen, wodurch sie das Auffällige daran wahrnahmen. Und endlich waren sie nicht gezwungen, um der Tugend der Objektivität willen viele andere Tugenden, wie die Dankbarkeit, die Kindesliebe, die Arglosigkeit gegen die nächsten Bekannten, zu verletzten oder so viel Mut zu haben, sich unter ihrer Umgebung Feinde zu machen."
(Text nach: moz.art1 - Unabhängiges Netzmagazin (UN) für post-68´er-Netzmeinungen und andere Kracauereien zur Justiz Kultur Gesellschaft Wissenschaft ZeitGeisterei, 2. Jg. 2007/08: 94 [vide auch die später „Rechtsfindung“ genante 6. Szene in Brechts Szenenmontage „Furcht &Elend des Dritten Reiches“ (1938) – „The Private Life of the Masters Race“ - in: Gesammelte Werke III = Stücke 3; Frankfurt/Main: Suhrkamp, 1967: 1103-1120 [ = werkausgabe edition suhrkamp])