Lippenbekenntnisse zum Klimaschutz eine klare Abfuhr verpassen Der Forst Kasten ist ab sofort wieder Besetzt!

Gesellschaft

In der Nacht 18.06./19.06.2021 haben unabhängige, Partei- und Organisationslose Aktivist:Innen im Forst Kasten bei München mit Baumhäusern eine Besetzung errichtet.

Besetzer im Forst Kasten bei München.
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Besetzer im Forst Kasten bei München. Foto: kastibleibt.noblogs.org

21. Juni 2021
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Damit soll eine geplante Rodung verhindert werden. Trotz des massiven öffentlichen Protests stimmte der Sozialausschuss des Rot/Grünen Stadtrats München am 20.05.2021 der Rodung des Forst Kasten zu. Dies zeigt, nicht zum ersten Mal, deutlich, dass auch Parteien, die sich „Grün“ oder „Sozial“ nennen, bereit sind, die Umwelt zu zerstören, sobald der finanzielle Anreiz gross genug ist.

Die Rettung des Waldes wird nicht durch Parlamente oder andere Regierungsgremien möglich sein.

Deswegen haben sich Aktivist:Innen dazu entschlossen, Strukturen in den Bäumen zu bauen und den Wald damit zu besetzen. Lyn, eine:r der Aktivist:Innen, führt hierzu aus: „Einen Wald für den Kiesabbau zu roden ist nicht hinnehmbar! Gerade eine Stadt wie München, die schon im Dezember 2019 den »Klimanotstand« ausgerufen hat, sollte mit gutem Beispiel vorangehen. Stattdessen werden, nur für den Profit, Wälder gerodet. Dies lassen wir nicht zu!“.

Die Aktivist:Innen sind entschlossen, die Bäume zu schützen, auch mit zivilem Ungehorsam. Dies war und ist bereits erfolgreich gewesen. Auch andere Besetzungen (z.B. die des Hambacher Forst oder die des Josephsplatz in München 2013) haben bewiesen, dass es möglich ist, mit dem Mittel der Besetzung gesellschaftliche Veränderungen im Sinne des Umweltschutzes voranzubringen und auf realpolitische Entscheidungsprozesse Einfluss zu nehmen.

Dabei geht es nicht nur um jeden einzelnen Baum und um den Forst Kasten. Es braucht ein Umdenken zur Frage, wie wir als Gesellschaft mit der Natur und mit natürlichen Ressourcen umgehen. Die gravierenden Schäden an der Umwelt und der Klimawandel machen sich schon jetzt überall bemerkbar:

Naturkatastrophen nehmen zu, jedes Jahr werden neue Höchsttemperaturen erreicht, Wälder leiden unter Dürre und der Grundwasserspiegel ist vielerorts alarmierend. Dabei tragen Länder des globalen Südens die tödliche Hauptlast der Folgen, die zum grössten Teil durch im globalen Norden ausgestossene Emissionen verursacht werden.

Die meisten Parteien und Politiker:Innen sprechen derzeit ständig über Umweltschutz, Markus Söder (CSU) umarmt Medienwirksam einen Baum, München (und weitere Städte) rufen den "Klimanotstand" aus.

Doch wenn es um Handlungen geht, zeigt sich ein ganz anderes Bild: Wälder werden gerodet; umweltzerstörende Konzerne, wie zB. die Lufthansa, werden mit mehren Milliarden Euro "gerettet"; Trotz des, sowieso schon viel zu spät geplanten, Kohleausstiegs 2038 werden neue Kohlekraftwerke (Datteln 4, 2020) in Betrieb genommen; Die Automobilbranche wird ohne Ende subventioniert.

Lippenbekenntnissen zum Klimaschutz, welche bereits am nächsten Tag durch Wirtschaftsinteressen ausgehöhlt werden, verpassen wir eine klare Abfuhr. Wir können nicht länger warten! Wir müssen uns jetzt aktiv für Klimagerechtigkeit und Umweltschutz einsetzen, bevor es zu spät ist!

Klimagerechtigkeit jetzt! Besetzt die Bäume!

Kasti bleibt!

pm