Die Offenlegung der Gespräche der beiden Planet-Piraten Greta und Corona. Mitschnitte

Gesellschaft

Nach mir vorliegenden Dokumenten (Telefon-Mitschnitte) hatten sich Greta (Thunberg) und Corona (Virus) Ende des Jahres 2019 zusammengefunden und beinahe einen perfiden Plan ausgeheckt.

Greta Thunberg, Oktober 2019.
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Greta Thunberg, Oktober 2019. Foto: Shane Balkowitsch (CC BY-SA 4.0 cropped)

31. März 2020
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Perfid ist er im Grunde nicht; beide zeigten sich entschlossen, aus der versauten, versifften, suizidalen Welt eine saubere, solidarische, kreaturenschonende Welt spriessen zu lassen. Das war (und ist), wie ich meine eine lobenswerte Absicht. Aber wie es so ist, mit dem Guten, das gewollt wird: Was daraus wird, weiss niemand. Im Folgenden gebe ich einige der Mitschnitte an die Öffentlichkeit. Ich bin mir bewusst, dass die Offenlegung der Gespräche der beiden Planet-Piraten für Diskussionen sorgen kann. Möglicherweise werde ich verächtlich gemacht, verspottet, mein Verstand wird in Frage gestellt. Was soll ich machen? Die Wahrheit verschweigen?

24. Dezember 2019 (Greta in Familie unterm Weihnachtsbaum; Corona in China unterwegs, Nähe Wuhan)

Greta: Hej! Vem där?
Corona: Äh … Sprachen sind nicht mein Ding.
Greta: Wer bist du?
Corona: Wer bin ich; ja wer bin ich?
Greta: Einen Namen wirst du doch haben.
Corona: Corona. Corona Virus.
Greta: Schöner Name.
Corona: Deinen finde ich schöner: Greta Thunberg.
Greta: (verlegen) Manche hassen meinen Namen. Weil sie mich hassen.
Corona: Wiederum lieben dich viele. Habe ich gehört.
Greta: Und warum, Corona, rufst du grad heute an?
Corona: Heute? Was ist heute anders als gestern oder vor hundert Jahren?
Greta: Weihnachten jedenfalls. Juldagen! Das Fest der Liebe, und wir denken an Jesus Christus. Und wir beten und wünschen allen Menschen alles Gute. Auch der Natur. God jul!
Corona: Ähm. Mh. (hüstelt) Grad fällt mir dazu nichts ein.
Greta: Corona? Bist du noch da?

10. Januar 2020 (Freitag. Corona in Ischgl; Greta sitzt mit dem Schild SKÖLSTREJK FÖR KLIMATET auf einer Strasse in Stockholm.)

Corona: Greta?
Greta: Hej, Corona. Gut übers Jahr gekommen?
Corona: Exzellent. Unerkannt. Ich bin ein echter Bringer!
Greta: Was machst du so?
Corona: Ansteckende Sachen.
Greta: So Anstecker? Kleine Abzeichen, Buttons, Broschen?
Corona: (kichert) Herzchen! Was du für ein Herzchen bist!
Greta: Das mag ich nicht.
Corona: Was magst du nicht?
Greta: So ranschmieren. So rumpoussieren. Nein, ingen! How dare you!
Corona: O, das wollte ich nicht. Glaube mir, es ist nicht meine Art, jemandem ... wie soll ich sagen … um den Bart zu gehen. Ach, wieder falsch! Einen Bart hast du sowieso nicht …
Greta: Es war mir schon beim ersten Gespräch aufgefallen, dass du dich nicht klar ausdrückst. Was also willst du?
Corona: (konzentriert) Wir beide könnten die Welt verändern.
Greta: Wo steckst du grad?
Corona: Italien? Österreich?
Greta: Wow!
Corona: Mir ist's ehrlich egal.
Greta: Was hast du vor, Corona?
Corona: Ooch. Mal in die Berge, Skifahren? Oder – das soll toll sein – auf einem Kreuzfahrtschiff durch die Karibik! Party machen! Nach New York wollte ich auch immer schon. Oder – soll ich dich besuchen? Greta: Machst du mich grad an?
Corona: Nein! Ingen!
Greta: (lacht) Doch schon ein bisschen Schwedisch.
Corona: Ich hab's mir nur gemerkt.
Greta: Du bist ein echter Globetrotter!
Corona: Du doch auch?
Greta: Ich glaube, ich würde dich gern mal treffen. Mal schauen.
Corona: Das wird schwierig, Greta.
Greta: Aber …

20. März 2020 (Greta sitzt in einem Komitee, das über die Existenz des Planeten Erde berät; Corona befindet sich in einem Park; im Hintergrund wird gerapt, es sind die Geräusche einer Berliner Corona-Party.)

Greta: Hej! Vem där?
Corona: Corona. Ich.
Greta: (kokett-erbost) Du bist ein echter Typ! Wir sagen: snubbe.
Corona: (lacht) Klingt wie Schnupfen.
Greta: In welcher Sprache?
Corona: Deutsch, glaube ich.
Greta: Mal im Ernst: Du bist echt gut unterwegs! Niemand auf dieser Welt, der grad nicht von dir erzählt! Jesus liegt im Ranking auf dem vierzehnten Platz! Elvis Presley zusammen mit Marylin Monroe knapp dahinter! Selbst Trump, auch so ein snubbe …
Corona: Von dem habe ich gehört. So Bluthochdruck. Ich schätze, die Leber- Werte sind nicht die besten. Ich möchte nicht so aussehen, wie der immer guckt.
Greta: Der Typ ist mir egal! Der ist sowieso galen! Aber du … Du veränderst die Welt!
Corona: Deshalb melde ich mich heute, Greta. Kannst du dir vorstellen, mit mir zusammen zu arbeiten?
Greta: Bisschen schwer. Ich will, dass wir Menschen aufhören, den Planeten zu zerstören. Du willst die Menschen auf diesem Planeten zerstören. Ich hab inzwischen eine Menge von dir gehört.
Corona: Aber – nun ja.
Greta: Es gibt da was.
Corona: Es gibt da was? Was?
Greta: Ich find's raffiniert, was du machst. Effizient. Ich weiss, was ich bisher angerichtet habe. Aber was habe ich erreicht?
Corona: Ich finde toll, was du erreicht hast? Ich hab von dir auch schon eine Menge gehört.
Greta: Was denn? Alles, was ich erreicht habe, ist: Die ganze Welt findet gut, dass sich die ganze Welt ändern soll. Grüne Kacke! Konzerne, Banken und Politiker, Nonnen und Huren und Witwen und Mörder – und wir, die Jugend, und die, unsere Eltern, alle finden sich zusammen und summen: We are the world … Was für eine Maskerade! Was für ein Karneval! Midsommarkväll und Mardi Gras zusammen! Aber was tun sie? Und wer ist der Champion? Der wahre? Du!
Corona: Oh. Das ist mir jetzt peinlich.
Greta: Hej, du trittst auf, und der ganze Haufen zuckt und bewegt sich! Weil: Sie haben Schiss, wenn's ihnen an die Lunge geht! Obwohl es ihnen längst an die Lunge geht! Aber das buchen sie ab! Aber wenn du kommst – wow, da fassen sie sich an die Nase, an die Kehle, da kriegen sie alle einen Husten und schreien nach Tests und nach was weiss ich noch alles … Corona: Greta. Ich will nicht, dass du mich zum Retter der Erde idealisierst.
Greta: (wie in trance) … und dann feiern sie sich! Alles wird gut, wenn wieder alles gut ist! Solidarität! Die Menschen rücken zusammen! Die Natur hat sich erholt. Sie schreiben's schon in den Zeitungen: Dieses Jahr wird, Über- raschung, Überraschung! das Klimaziel erreicht! Weil kaum Autos fahren, kaum Flugzeuge fliegen. Weil der Konsum-Wahnsinn kurz innegehalten hat. Und das hast alles du, Corona, erreicht! Du är en hjälte! Du bist ein Held!
Corona: Wie gesagt, das ist mir peinlich …
Greta: Hej, Corona!
Stille Greta: Ein windiger Bursche!

24. April 2020 (Corona sitzt in New York, im Hintergrund sind Polizeisirenen zu hören; Greta sitzt in den Schären vor Stockholm und angelt.)

Corona: Hej, Greta. Hab ich immer noch die Nase vorn?
Greta: Aber sowas von. Hej, die Medien sind voll von dir! Weil die Welt voll von dir ist! Die Menschen sind verrückt, deinetwegen … Hej! Skit!
Corona: Was ist passiert?
Greta: Ich hatte einen Fisch am Haken. Er hat sich losgerissen.
Corona: Der Haken?
Greta: (müdes Lachen) Hahaha!
Corona: Es tut mir Leid. Das mit dem Fisch. Und dass ich dich aus der Öffentlichkeit verdrängt habe.
Greta: Muss dir nicht leid tun. Ehrlich nicht!
Corona: Ärligt talat inte!
Greta: Oha! Dein Schwedisch wird immer besser. Ärligt, mir ist es Recht so. Ist wie Ferien für mich. Endlich bin ich mal von Radar. Alle reden über dich, als gäbe es kein Morgen. Alles andere, Kriege, Klima, Artensterben – pardauz, als gäbe es das nicht!
Corona: Die Menschen sind galen.
Greta: (lacht) Galen und roliga!
Corona: Aber ich werde bald wieder verschwinden. Und für dich geht der Stress weiter.
Greta: Hej, jetzt hab ich ihn!
Corona: Einen Fisch?
Greta: Hübscher Hecht. Den brate ich mir heute Abend. Was hast du gesagt?Du verschwindest bald?
Corona: Aber ich komme wieder!
Greta: Ich verlass mich drauf.
Corona: Wir treffen uns dann?
Greta: Ich mag dich. Ob ich dich treffen will, weiss nicht genau. Aber deine Stimme mag ich.
Corona: Ich mag dich auch. Sehr, Greta.
Greta: Adjö!
Corona: Quia nunc vale!

Nachspruch

Ich bin ein altmodischer Mann, der gern seine Biere trinkt, seit 30 Jahren eine Ehe führt und Fan des Fussballklubs 1. FC Union Berlin ist. Meine Rente ist nicht der Rede wert; ich komme hin.

Nichts liegt mir ferner, als Unruhe in die Welt zu bringen, die ich vor etwa 50 Jahren sehr, sehr gern verändert hätte. Damals, als ich ein wilder Knabe war, wollte ich a) den real existierenden Sozialismus zu einem wirklich real existierenden Sozialismus machen und b) den Kapitalismus revolutionär abschaffen. Beides ist nicht gelungen.

In Betracht meines Lebens hinter und des Lebens vor mir, schliesse ich nicht aus, dass Greta und Corona etwas fertig bringen, was mir nie gelungen ist. Ich glaube zwar nicht daran, ich bin misanthropisch geworden. Doch die Welt ist voller Verrücktheiten, und an Narren ist sie voll. Sie ist eine Wundertüte, sie ist ein universales Überraschungs-Ei. Skal!

Eckhard Mieder