Momente atemberaubender Schönheit Der Tot der Schönheit
Gesellschaft
Wohl denen, die wieFrederick daheim Schönheit für den Winter gehortet haben. Denn heute ist der Tag, an dem die Schönheit stirbt.


Fossiles Blatt des Amberbaumes Liquidambar lievenii. Foto: Ulrich Lieven (CC BY-SA 2.0 cropped)
“There is so much beauty in the world.” An diesen Satz aus dem Film “American Beauty”, gesprochen zum Home-Video von einer weissen Plastiktüte, die in einem Windwirbel tanzt, an diesen Satz denke ich oft.
Wie jedes Jahr strahlten die hiesigen Ginkos in einem grandiosen leuchtenden Gelb. Grosse, markant gewachsene Bäume in einem leuchtenden freundlichen Gelb. Die Amberbäume zünden jeder ein eindrucksvolles Feuerwerk über die ganze Palette von Grün über Gelb und Orange zu strahlendem Rot. Eins muss man den Amis lassen. Indian Summer haben sie drauf. Doch selbst unsere Buchenhaine mit eingestreuten Eichen, Eschen und Birken waren diesen Herbst besonders prächtig in satten Farben in der freundlichen Oktobersonne.
Heute, am siebten November, erleben wir das herbstliche Ende einer aussergewöhnlichen Hitze-Welle. Über Wochen war es viel zu heiss für die Jahreszeit und gegen Ende dieser Phase purzelten auch Temperatur-Rekorde.
Wir waren heute in Münster. Ich war viel zu warm angezogen. Wir gingen unter einem Ahorn her, der sein spitzblättriges Laub nahezu komplett in kurzer Zeit hat fallen lassen. Aufgrund der extrem hohen Luftfeuchtigkeit der letzten Tage ist das Laub prall und seine Spitzen zeigen überall in surrealer Bedrohlichkeit nach oben. Die Blätter sind von einem schönem blassen Gelb mit Dunkelroten Akzenten.
Ein letztes mal hat die Natur für dieses Jahr einen überraschenden Moment atemberaubender Schönheit mal eben auf die Strasse fallen lassen. Denn nun kommt der Herbststurm und bläst die meiste Schönheit für die nächsten paar Monate aus der Natur.
Ich war eben im Garten, es regnet gerade nicht. Es ist jetzt, am siebten November um 23:33 Uhr noch 16°C. Ein seltsam warmer Wind zerrt das letzte Laub von den Zweigen. Es ist ein passend ungewöhnliches Ende für einen Herbst von ungewöhnlicher Schönheit.