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Augen lügen nicht

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Was man sonst noch beachten könnte Augen lügen nicht

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Schon eine alte Redewendung besagt, dass die Augen das Fenster der Seele sei. Doch erst seit kurzer Zeit weiss man, wie wahr das ist. Kommunikationsforscher fanden heraus, dass ganz bestimmte Augenbewegungen Aufschlüsse über die Denkweise einer Person geben.

Porträt Augen.
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Porträt Augen. Foto: MoSchle (CC BY-SA 3.0 cropped)

Datum 7. Juni 1995
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Lesezeit4 min.
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KorrekturKorrektur
Beantworten Sie doch bitte diese Frage: Welches ist das dunkelste Zimmer in ihrem Haus? Lassen Sie sich einen Augenblick Zeit, und denken Sie ruhig nach.

Vielleicht erstaunt es Sie, wenn ich jetzt behaupte, dass Sie in jenem Augenblick, in dem Sie
nachgedacht haben, nach oben links gesehen haben.

 

Neunzig Prozent der Leser
werden bei dieser Frage nach oben links sehen. In dieser Augenposition
machen sich die meisten Rechtshänder und einige Linkshänder visuell
erinnerte Informationen zugänglich.

 

Hier eine weitere Frage: Wie würde
Bill
Clinton mit einem Bart aussehen?
Nehmen Sie sich wieder einen Augenblick Zeit, um es sich vorzustellen.
Diesmal sehen Ihre Augen wahrscheinlich nach oben rechts. In dieser
Position ist es Ihnen möglich, Bilder zu konstruieren, die Sie nicht
gesehen haben.

Es ist also relativ leicht, mittels den beobachtbaren
Augenbewegungen, die Repräsentationssysteme einer Person zu erkennen.
Damit
Sie sich mit den sechs verschiedenen Augenmustern auseinandersetzen können,
betrachten Sie bitte die Tafel am Schluss des Textes. Überprüfen Sie die Tafel, indem sie einer Person Fragen stellen,
und dabei
auf die Augen des Gesprächpartners achten.

Drei Grundtypen und wohin
das führt

Der Mensch hat drei Systeme zur Verfügung, um sich etwas vorzustellen,
nämlich das visuelle (sehen), das auditive (hören) oder das kinästhetische
(fühlen). In jedem von uns vermischen sich diese drei Elemente, aber
eines
ist meistens vorherrschend. Wir wollen nun die Grundtypen etwas näher
unter
die Lupe nehmen:
Visuell orientierte Menschen sehen die Welt vorwiegend in Bildern.

Es geht
ihnen deshalb bei der Kommunikation besonders darum, ihre Bilder zu
beschreiben. Das äussert sich dann meisten in einem schnelleren
Sprechtempo, da sie versuchen mit ihren Bildern Schritt zu halten. Die Wortwahl spielt deshalb keine grosse Rolle (Dingsbums).
Personen, die eher auditiv veranlagt sind, sind in ihrer Wortwahl sehr
wählerisch.

Man sagt ihnen auch nach, dass sie rhythmischer, langsamer
und
klangvoller Sprechen. Ein Hinweis auf auditive Menschen sind Sätze wie: "Das hört sich vernünftig an" oder "Hörst du
mir (überhaupt) zu?".
Kinästhetisch orientierte Personen verwenden oft Metaphern aus der
materiellen Welt. Sie reagieren besonders auf Gefühle und sie müssen
für
alles ein Gefühl bekommen. Ein deutlicher Satz: "Ich kann es nicht
fassen."
Nun wissen wir also über die Augenbewegungsmuster bescheid.
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T. Schütz

Wir können
anhand von Augenpositionen relativ genau sagen, wie eine Person denkt oder
sich etwas vorstellt. Ausserdem haben wir festgestellt, dass jeder Mensch
irgendwie veranlagt ist, auf ein bestimmtes Repräsentationssystem speziell
(in bestimmten Situationen) zu reagieren. Was können wir nun damit
anfangen?

Wir sind nun in der komfortablen Lage, auf unseren
Gesprächspartner optimal einzugehen. Einerseits können wir den Gegenüber
besser verstehen, da wir Informationen über die Art seines Denkens
besitzen. Andererseits haben wir die Möglichkeit, soweit es uns wichtig
erscheint, sogenannt gehirngerecht zu kommunizieren.

Dazu zwei Beispiele:
Wenn Sie mit einem visuell orientierten Menschen zu tun haben, werden Sie
nicht schleppend reden und dazwischen immer tief Luft holen und Pausen
machen.

Ihr Partner wird ziemlich schnell das Interesse an Ihnen verlieren.
Sie müssen in einem schnellen Tempo Bilder "erzeugen", die
der Arbeitsweise
seines Gehirns entspricht.
Nehmen wir an, Sie wollen Ihren Freund motivieren an einem Wettlauf teil zu
nehmen.

Sie wissen, dass er auditiv veranlagt ist. Nun hat es keinen Sinn,
wenn Sie ihm Bilder von einem möglichen Sieg vorstellen. Mehr Chancen
haben
Sie, wenn Sie ihm Vorstellungen von dem geben, was er vielleicht hören
könnte, wie zum Beispiel: Jubel der Menge, Anerkennende Stimmen von
Bekannten, Anfeuerungen, knipsende Fotoapparate usw.

ub