Anarcho-Syndikalistische Initiative Berlin

Keine verlassene Erzmine zu sein, heisst noch nicht, nicht ausgebeutet zu sein.Manche spüren es ganz deutlich, andere machen es sich nicht klar, da es ihnen dochvergleichsweise ganz gut gehe.

Aber schlimmer geht immer! Grund genug, sich einmaldamit zu beschäftigen, was Ausbeutung ausmacht und wie sie ermöglicht wird. AlsAuftakt der Veranstaltungsreihe „Machtfragen stellen“ wird also wieder mal amfünften Montag eines Monats in der Lunte „beleuchtet“, ganz so oder so ähnlich wieunser toter Genosse Gerd es uns vorgemacht hatte. Wir haben uns aus kommunalistischer Sicht mit Spehrs „Gleicher als andere.Eine Grundlegung der freien Kooperation“ und Youngs „Fünf Formen derUnterdrückung“ befasst und sind damit quasi von der Lösung über ihreSchwierigkeiten beim Problem gelandet: Malt Bookchin eine befreite Gesellschaft undden Weg dahin aus (Dezentralisierung), weist Spehr Herrschaftsinstrumente auf (diesich gern auch mal in der Systemopposition etablieren) und entwirft Antipolitikendagegen, wohingegen Young strukturelle Eigenschaften von Unterdrückungsformenangibt, bei den Abhilfen dagegen nicht allzu konkret wird. Alle drei schöpften dabeium die Jahrtausendwende aus Erfahrungen sozialer Bewegungen, mit denen sieverbunden waren. Da Young Ausbeutung in einem extra Abschnitt behandelt, lässt sich mit ihr hierschon sagen, dass Menschen als nicht gewählte soziale Gruppen ausgebeutet werdendurch andere soziale Gruppen, die ihnen alle Alternativen dazu weggenommen haben.Die Definition, dass Ausbeutung eine Energieübertragung von einer Gruppe(Industriearbeiter, Frauen, fremde Zuarbeiter) auf die andere (Kapitalisten, Männer,einheimische Facharbeiter) ist, der keine entsprechende Gegenleistung gegenübersteht,wirkt da schon trivial, wobei Triviales nicht immer offen sichtbar sein muss –besonders wenn die spezifische Ausbeutungsart meine soziale Gruppe und damit michnicht betrifft. Wie wir mit unserm Bookchin-Hintergrund da jetzt noch Spehr(Putzfrauen-Dilemma!) drauf mappen, lasst euch überraschen.Anschliessend Erörterung mit euren sich ergebenden Fragen* und Beiträgen,gerne auch aus eigener Betroffenheit und Gegenpraxis. (*Verständnisfragen werdenbeim Vortrag geklärt, abweichende Auffassungen erst in der Erörterung.)Wer vorher lesen will: Iris Marion Young „Fünf Formen der Unterdrückung“ in „Politische Theorie.Differenz und Lebensqualität“ 1996 Frankfurt am Main (Suhrkamp)S. 99ffS. 177ff (Ausbeutung)bzw.das englische Original von 1990 aus „Justice and the Politics of Difference“ hier zumDownload:https://web.archive.org/web/20151010030413/http://www.consumerstar.org/r...df/young.pdfChristoph Spehr „Gleicher als andere. Eine Grundlegung der freienKooperation“ 2003 Berlin (Dietz)S. 34 (Liste der Herrschaftsinstrumente)S. 72-113 (die entsprechenden Antipolitiken) hier zum Download:https://www.rosalux.de/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Publ-Texte/texte9.pd


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Montag, 30. Mai 2022 - 19:00 Uhr

Lunte
Weisestraße 53
12049 Berlin
Deutschland

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