Bildungsfahrt Bakuninhütte - Shalom - Gera | Untergrund-Blättle

Bildungsfahrt Bakuninhütte Abfahrt: gegen 10.30 Uhr Kosten: 5,00 Euro für Fahrt, Programm und vegane Verpflegung Anmeldung: jugendhaus-shalom@gmx.de maximal 15 Plätze   Die Bakuninhütte in Meiningen ist seit 2015 ein Kulturdenkmal in Thüringen und in Deutschland das einzige der anarchosyndikalistischen Bewegung.

Die Hütte wurde nach Michail Alexandrowitsch Bakunin benannt, welcher bereits vor der Errichtung, von 1814 bis 1876 lebte, und als Vordenker und Revolutionär des Anarchismus in Europa sowie als Gegenspieler von Karl Marx innerhalb der ersten Internationalen bekannt war. Während der Weimarer Republik gründeten Arbeiter*innen in Meiningen eine Ortsgruppe der anarchosyndikalistischen Gewerkschaft Freie Arbeiter-Union Deutschlands, FAUD. Diese erwarb bereits 1920 auf der Hohen Maas Land und schichtete dort 1925 die erste Bakunin-Schutzhütte. Am 26.01.1927 gründete sich dann offiziell der Siedlungsverein gegenseitige Hilfe. Das Gebäude wurde immer weiter ausgebaut, bis zu einem zweistöckigen Gebäude aus Stein. Dieses Gebäude stand allen Menschen offen und verfügte auch über ein selbstgebautes Karussell. Aktiv genutzt wurde es vor allem überregional von Anarchist*innen, so war auch Erich Mühsam 1930 zu Gast. 1932 wurde mit einem zweiten Ausbau begonnen, jedoch wurde die FAUD 1933 von den Nazis verboten. Die Tafel mit dem Hüttenspruch wurde zerschlagen und das Gelände wurde als Unterkunft und Übungsplatz der SS-Meiningen genutzt. 1938 wurde die Hütte von einem Nazi gekauft, welcher 1945 durch die Sowjets enteignet wurde. Der Besitz ging an die SED über und sie wurde von der FDJ als Herberge und für Ferienlager genutzt. Ab 1964 wurde das Gelände und die Hütte von einer Arbeitsgemeinschaft „Hohe Maas“ der Natur- und Heimatfreunde des Deutschen Kulturbundes für eine „Lehr- und Forschungsstation für Natur- und Heimatpflege“ genutzt. 1967 übernahm die 13. Volkspolizei-Bereitschaft Meiningen das Gelände und der Führungs-Stab wählte die Hütte zu seinem Quartier. Mehrere Hundertschaften absolvierten hier den militärischen Teil der Ausbildung. Bis zur Wende war die Hohe Maas Sperrgebiet und erst als das Bundesvermögensamt 1990 das Areal übernahm, war das Gebiet für Zivilisten wieder zugänglich. Zeitgleich fanden sich Menschen zusammen, die sich für die Geschichte der Hütte interessierten und sie als lebendiges Denkmal erhalten wollten. Sie gründeten 2006 den Wanderverein Bakuninhütte e. V. in Meiningen, der die Hütte nutzt und erhält. Freies Land und freie Hütte Freier Geist und freies Wort Freie Menschen, freie Sitte Zieht mich stets zu diesem Ort