Nordamerikanische Intervention US-Militärbasen in Kolumbien

Politik

19. September 2010

Überall auf der Welt führen die USA Angriffskriege unter dem Deckmantel des "Krieges gegen den Terror". In Ländern wie dem Irak und Somalia sind die angeblichen "Terroristen" Islamisten. In Lateinamerika werden die angeblichen "Terroristen" als "Narco-Terroristen" bezeichnet und der "Krieg gegen den Terror" als Teil des "Krieges gegen Drogen."

Auslandeinsatz einer US-Armeeeinheit in Kolumbien, Dezember 2009.
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Auslandeinsatz einer US-Armeeeinheit in Kolumbien, Dezember 2009. Foto: Tiffini Jones Vanderwyst (PD)

19. September 2010
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Unter diesem Vorwand intervenieren die Vereinigten Staaten in Ländern wie Peru und Kolumbien. Den Vereinten Nationen zufolge sind dies zwar die Länder mit der höchsten Produktion an Kokablättern. Aber in Wirklichkeit ist die militärische Intervention der USA wie überall in ihren imperialistischen Interessen begründet.

Es ist also eine ungerechte Aggression und muss entschieden von allen fortschrittlichen Kräften zurückgewiesen werden.

Kolumbien ist das Land Lateinamerikas, in dem das offenste militärische Eingreifen der USA stattfindet. Mit einer Vereinbarung zwischen den Regierungen der Vereinigten Staaten und Kolumbien, die am 30. Oktober 2009 unterzeichnet wurde, übernahmen die US-Streitkräfte dort die direkte Kontrolle über sieben Militärbasen.

Der wichtigste dieser Stützpunkte befindet sich in Palanquero. Ehemals war es eine Basis der kolumbianischen Armee, die nun zu einem Knotenpunkt für die US-Intervention in Lateinamerika ausgebaut wird.

Es sollen dort hauptsächlich C-17 Flugzeuge stationiert werden. Dies sind schwere Transportflugzeuge für lange Strecken. Was heisst, sie dienen dem Eingreifen in andere Länder und nicht dem Kampf gegen den "Narco-Terrorismus" in Kolumbien, wie man uns glauben machen will (siehe Untersuchungen von Diego Otero, ehemaliger stellvertretender Minister für Bergbau und Energie).

Ein weiterer Aspekt der nordamerikanischen Intervention ist der direkte Kampf gegen die bewaffneten Bewegungen FARC und ELN mit Truppen und Kampfhubschraubern.

Kolumbien ist in diesem Moment Ziel einer finsteren imperialistischen Aggression, die sich einerseits gegen die kolumbianische Bevölkerung selbst richtet und andererseits das Land in einen US-Vorposten für die Aggression in ganz Lateinamerika verwandeln soll. Die kolumbianische herrschende Klasse kümmert sich nicht darum, die Souveränität des Landes zu verteidigen. Sie ist eng mit dem US-Imperialismus verbunden und gehört zu seinen bedingungslosen Lakaien.

Der neue Präsident von Kolumbien, Juan Manuel Santos, ist ein Spross der Grossbourgeoisie, erzogen in führenden Universitäten der Imperialisten. In seiner Zeit als Verteidigungsminister unter dem grossen Drogenhändler und Ex-Präsidenten Uribe vergoss er das Blut von Tausenden von Arbeitern, Bauern und Studenten. Die Wahl, bei der weniger als ein Drittel der Wahlberechtigten für Santos stimmte, wird jetzt als ein "Sieg" mit 69,9% (der abgegebenen gültigen Stimmen) gefeiert. Eine zynische Verhöhnung.

Die Mehrheit der Menschen in Kolumbien hält weder etwas von diesem Präsidenten noch dem Staat, den er vertritt. Sie wollen stattdessen eine völlig neue Gesellschaft ohne Unterdrückung und Ausbeutung.

Jeder, der die Situation in Kolumbien kennt, weiss, dass die herrschenden Klassen und der Staat sowie seine Streitkräfte (einschliesslich der "Paramilitärs") die grössten Drogenhändler sind. Wer daran noch zweifelt, sollte sich die jüngsten Erklärungen von Rafael Garcia, ehemaliger Datenverarbeitungschef der DAS (direkt dem Präsidenten unterstellte Geheimpolizei) anschauen.

Dort wird beschrieben, wie der Drogenhandel organisiert ist. Dasselbe gilt zum Beispiel für Peru, wo entdeckt wurde, dass man sogar das Flugzeug des Präsidenten zum Transport von Drogen benutzte. Im Propagandakrieg der CIA werden dagegen die "subversiven" Bewegungen FARC und ELN in Kolumbien des "Narco-Terrorismus" beschuldigt. Dasselbe gilt für die PCP in Peru, die dort einen Volkskrieg führt. Damit soll die Intervention gerechtfertigt werden.

Diese Propaganda erscheint umso absurder, wenn man weiss, dass die USA selbst in Form ihres Geheimdienstes der grösste Drogenhändler der Welt ist und dass die Drogen für sie dem Zweck dienen, die Bevölkerung zu unterdrücken. Viele der Armen sehen keinen anderen Ausweg als die Drogen, und erkranken oder sterben daran anstatt gegen die herrschende Ordnung zu rebellieren. Ausserdem nutzen die USA die Drogen um andere Regimes wie z.B. Iran oder Russland zu destabilisieren.

Wenn die USA wirklich an der Bekämpfung des Drogenhandels interessiert wären, würden sie die Nachfrage nach Drogen in ihrem eigenen Land bekämpfen, was eine Veränderung ihres sozialen Systems erforderte, anstatt andere Staaten mit Krieg zu überziehen. Es ist auch wichtig, über die unheilvolle Tätigkeit der Bespitzelung und Belästigung durch die Geheimpolizei DAS im Ausland zu informieren (s. a. Berichte von RCN-TV). Diese kolumbianische GESTAPO beabsichtigt jegliche Tätigkeit der Opposition gegen das Regime, auch von Staatsbürgern anderer Länder, zu registrieren und zu untergraben.

Es sollen alle diskreditiert werden, die sich auf die eine oder andere Weise für die Rechte des kolumbianischen Volkes einsetzen. Mit Erpressung, Druck und reinem Terror soll zum Schweigen gebracht werden, wer es wagt, seine Stimme zum Protest zu erheben. Es ist notwendig, dass alle, die das Recht der Unterdrückten auf Rebellion verteidigen wollen, die Opfer dieser finsteren Aktivitäten wirkungsvoll unterstützen.

Aus den beschriebenen Gründen bekunden wir unsere totale Ablehnung der US-Intervention in Kolumbien sowie anderen Ländern Lateinamerikas und der Welt.

ub