Ein Leben in den Roten Brigaden „Wir waren ein Baum, der Wurzeln hatte“

Politik

7. Januar 2019

Ein Leben in den Roten Brigaden – über Arbeiter*innenwiderstand und bewaffneten Kampf. Ein Gespräch mit Francesco Piccioni.

Entführung von Aldo Moro durch die Roten Brigaden, März 1978.
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Entführung von Aldo Moro durch die Roten Brigaden, März 1978. Foto: RB (PD)

7. Januar 2019
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In den 1970er- und 1980er-Jahren kämpften tausende Arbeiter*innen und Jugendliche in Italien bewaffnet gegen Staat und Kapital. Die „Brigate Rosse“ (Rote Brigaden) waren die bekannteste militante Gruppe dieser Zeit. Wir haben mit Francesco Piccioni, einem ehemaligen Leitungsmitglied der Gruppe, über die Geschichte der BR gesprochen.

Francesco, willst Du Dich einleitend kurz vorstellen?

Ich war Führungsmitglied der Brigate Rosse. Im Mai 1980 wurde ich verhaftet und zu einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt. Abgesessen habe ich 3 Tage, 6 Monate und 23 Jahre. Mir wurde nichts erlassen, ich habe nur Verkürzungen bekommen, die ohnehin nach Gesetzeslage vorgesehen waren.

Wir würden gerne bei Deiner persönlichen Geschichte beginnen. Wie hast du Dich politisiert, wie begann Deine Geschichte als militanter Kommunist?

1968 war ich ein 17-jähriger Schüler. Mein Vater war Maurer. Seit ich zehn Jahre alt war, hab ich mit ihm zusammen gearbeitet. Ich kannte also die Arbeitswelt.

Die Politisierung damals war ein kollektiver Prozess, einer, den die gesamte Generation durchgemacht hat. Von dem Aufbruch 1968 gingen verschiedene Wege aus, eine davon war der bewaffnete Kampf. Man muss daran erinnern, dass damals der Einsatz politischer Gewalt keineswegs ein Tabu war. Der Widerstand gegen den Faschismus war noch nicht so lang her, kaum viel mehr als zwei Jahrzehnte.

Und es gab den Vietnamkrieg. Deshalb war es normal, zu glauben, dass man gegen den Imperialismus Widerstand leisten kann. Es gab Che Guevara, der nach dem Sieg in Kuba nach Bolivien ging. Es wurde als völlig normal angesehen, überall da zu kämpfen, wo es die Bedingungen gab, um kämpfen zu können.

Man muss sagen, dass der Anfang des bewaffneten Kampfes in Italien nicht so explosiv gewesen wäre, wenn es das Bombenattentat an der Mailänder Piazza Fontana im Dezember 1969 nicht gegeben hätte. Dieses Massaker an Zivilisten wurde von Faschisten durchgeführt, angeleitet von italienischen und US-Geheimdiensten. Die Schuld wurde völlig unschuldigen Anarchisten zugeschoben. Einer von ihnen wurde in Polizeigewahrsam umgebracht.

Der Versuch war damals, alle ausserparlamentarischen Bewegungen dieses Massakers zu bezichtigen. Dadurch kam es zu einer harten Reaktion der Massen. Genossen führten eine wirkliche Untersuchung des Vorfalls durch. Das machte es möglich, zu zeigen, was wirklich hinter dem Attentat stand. Und es wurde allen klar, dass der Feind vor keinem Mittel zurückschreckt, um zu gewinnen – koste es, was es wolle.

Mit diesem Bewusstsein wurde die Diskussion über revolutionäre Gewalt allgemein in der Bewegung ein Thema. Der einzige Unterschied war: Die einen sagten, die Gewalt konnte nur von den Massen selbst kommen und andere sagten, eine Avantgarde könnte vorangehen. Aber so etwas wie Pazifisten gab es nicht.

1970 beginnt dann die Geschichte der Roten Brigaden. Das Konzept war das der „bewaffneten Propaganda“. Was bedeutet das?

Stark vereinfacht war es so: Aktionen zu machen, um zu zeigen, dass es möglich war, nicht nur zu kämpfen, sondern auch Erfolge zu erzielen. Der Anfang der Roten Brigaden lag im industriellen Dreieck zwischen Genua, Turin und Mailand. Und die ersten Aktionen finden in den Fabriken statt, das Leitungspersonal der Fabriken wurde zum Ziel.

Diese Aktionen am Anfang waren demonstrativer Art. Die Waffen waren da, aber sie wurden nicht benutzt, um zu treffen, sondern um zu drohen. Führungspersonal wurde eingepackt und entweder in Handschellen oder an einem Mast festgebunden und mit Schildern fotografiert. Das hatte einen sofortigen Effekt innerhalb der Fabrik. Es waren natürlich die besonders arbeiterfeindlichen Typen, die wir mitgenommen haben. Die Auswirkung war sofort da. Sie hatten Angst und änderten ihr Benehmen. Die ganz normalen Arbeiter sahen, dass diese bewaffneten Aktionen nützlich waren. Sie verbesserten konkret die Situation am Arbeitsplatz.

Wie war die Reaktion der Arbeiter? Mehrheitlich positiv?

Die Reaktionen waren positiv. Aber dazu muss man auch sagen, dass es damals sowieso in den Fabriken zu Aktionen kam, die heute als absolut gewalttätig angesehen würden. Wenn es Streiks gab, zum Beispiel wegen eines Arbeitsunfalls, sind die Arbeiter sofort aus der Fabrik gegangen und haben alle aus der Fabrik gebracht – inklusive des Führungspersonals. Sie haben sie rausgetragen. Es war damals normal, auch physisch zusammenzustossen. Das war nicht irgendetwas Undenkbares.

Die Aktionen, die wir in Fabriken und Universitäten gemacht haben, waren dem sehr ähnlich. Nur achteten wir mehr darauf, nicht identifiziert zu werden. Wir wurden nicht als spontane Handwerker angesehen, sondern als richtige Industriearbeiter.

Wie wollte man sympathisierende Arbeiter einbinden? Wie konnte man sie organisieren?

Wie üblich in der Arbeiterbewegung, würde ich sagen. Du machst Aktionen, die als sympathisch, nützlich, zielführend angesehen werden. Und du schaust, wie sehr das die Sympathisanten anspricht.

Aber um es konkreter zu machen: Sagen wir ein Arbeiter sieht die Aktionen, denkt: Ja, das gefällt mir. War das einfach möglich, sich bei den Brigaden zu melden?

Nein, die, die sympathisierten wussten ja nicht, bei wem sie sich melden sollten. Aber wir wussten, wer sympathisiert.

Die erste Zeit, in der Waffen zwar da waren, es aber keine Toten gab, endete nach ein paar Jahren. Was war für die Eskalation verantwortlich?

Die Phase dauerte bis 1974. Und wie so oft ist der auslösende Faktor der Zufall. Wenn du Waffen trägst, dann benutzt du sie früher oder später. In Padua führten Genossen eine Durchsuchung der Räumlichkeiten des faschistischen MSI durch. Das war wichtig, weil aus diesem Sitz des MSI Franco Freda und andere kamen, die für das Massaker an der Piazza Fontana verantwortlich waren. Einer der Faschisten dort war ein früherer Unteroffizier der Carabinieri. Die Faschisten haben also reagiert und daher wurden Waffen benutzt. Von da an war es nicht mehr ausgeschlossen.

Gab es nicht auch eine strategische Entscheidung in den Brigate Rosse, eine neue Phase mit aktiverem Waffeneinsatz zu beginnen?

Es hatte sich auch das strategische Konzept geändert und es war bereits seit einiger Zeit überlegt worden, wie der nächste Schritt gemacht werden könnte. 1972 und 1973 wird die Krise der ausserparlamentarischen Gruppen bedeutend. Viele Genossen fangen an, lokal zu arbeiten und die Autonomia Operaia entsteht. Mehr oder weniger miteinander verbundene Gruppen, die in verschiedenen Städten das gleiche machen. Das reichte vom Umgehen der Stromrechnungen in den Vierteln bis zum militanten Antifaschismus und Auseinandersetzungen mit der Polizei.

Es war die Situation, in der wir überlegt haben, wie uns die Leute zwar nicht als Leiter, aber doch als diejenigen, die strategisch weiter voraus denken, ansehen könnten. Und gleichzeitig wollten wir anfangen, den Gegner an einigen Fronten zu schwächen. Damals sagte man: Machen wir nicht nur in einigen Fabriken Aktionen, sondern fangen wir an, uns mit der allgemeinen Politik zu befassen.

So einfach ist es aber auch nicht. Denn nach Padua wird die Repression wesentlich härter. Viele Genossen werden verhaftet. Der historische Kern fährt ein. Die Wiederorganisierung wird durch den Ausgang der Entführung von Vallarino Gancia und dem Tod Mara Cagols erschwert. Aber auch der 11. September 1973 verstärkt diesen Prozess: Der Putsch in Chile zeigt, dass der parlamentarische Weg blockiert ist. Die Zeit zwischen 1974 und 1976 ist eine sehr komplizierte und konfuse Zeit. Viele Ordnerdienste der ausserparlamentarischen Gruppen fangen an, sich in der Illegalität zu organisieren – zum Beispiel die von Potere Operaio. Und gleichzeitig beginnt die Kommunistische Partei eine Regierung der Christdemokraten zu unterstützen.

In der zweiten Hälfte des Jahres 1976 scheint es so, als würden alle radikalen Kräfte in einer Depressionsphase sein. Und dann kommt 1977. Und alles ändert sich. Im Februar verletzten Faschisten in der Universität Rom einen Genossen mit einem Kopfschuss. Die antifaschistische Demonstration nach dem Vorfall griff bewaffnet den Sitz der Faschisten in der Nähe der Uni an. Die Polizei greift ein und es gibt eine bewaffnete Auseinandersetzung mit der Polizei. Ab da beginnen ein paar Monate vollkommenes Chaos. Es war sehr lebhaft!

Es gab nun Demonstrationen mit bewaffneten Ordnern. Und gleichzeitig gibt es Gruppen aus jedem denkbaren Spektrum der kommunistischen Kräfte, die Aktionen durchführen. Wenn man die Demos mit bewaffneten Auseinandersetzungen nicht mitzählt, gab es in diesem Jahr 3000 bewaffnete Aktionen. Das sind zehn am Tag.

Und da taucht das Problem auf: Da ist diese Masse an Menschen, die kämpfen. Aber ohne einen Leitfaden, ohne einheitliche Logik, ohne ein Heer zu bilden. Es war eine fürchterliche Verschwendung.

Die Bewegung von 1977 spaltet sich im September in einer Diskussion über den bewaffneten Kampf in Bologna. In diesem Moment versuchen wir, etwas zu tun, um alle zu überzeugen, dass es nötig ist, eine einheitliche Strategie zu verfolgen. Und da denken wir an Aldo Moro.

Bevor wir zu Aldo Moro kommen. Du hast ja bereits erwähnt, dass es Mitte der 1970er eine Vielzahl bewaffneter Gruppen gab. Wie war das Verhältnis untereinander? Sehr schlecht oder gemässigt schlecht?

Klar, um 3000 bewaffnete Aktionen wie im Jahr 1977 durchzuführen, braucht es viele Leute. Es gab einige hunderte Gruppen. Einige aus vier Personen. Andere mit mehr Konsistenz. Warum es dabei nicht zu einer einheitlichen Strategie gekommen ist, hat sehr komplizierte politische und ideologische Gründe. Viel von dem, was damals passierte, war der Theorie der diffusen Aktion verhaftet. Das wichtige war da nicht, sich besser zu organisieren, sondern etwas zu tun. Also war es eine sehr komplexe politische Arbeit, Beziehungen zwischen den verschiedenen Gruppen zu knüpfen.

Die Gruppen wie Prima Linea versuchten, in direkten Wettbewerb mit den Roten Brigaden zu kommen. Da ging es um die Hegemonie des bewaffneten Kampfes. Es war ein sehr polemisches Herangehen, vor allem bei Prima Linea. Wir haben aber so nie geantwortet. Das Konzept war: Wer mehr Faden hat, der soll weben. Das Konzept war: Machen wir Aktionen, überlegen wir. Es war nicht, zu sagen: Die anderen spinnen. Das konnte man denken, aber es macht keinen Sinn, das öffentlich zu sagen.

Und wir müssen bedenken: Es gab gleichzeitig die Kommunistische Partei, die die Hauptstütze einer christdemokratischen Regierung war. Und die ermöglichen eine Repression, die die Christdemokraten alleine nicht anwenden hätten können. Es fuhren Panzer in den Strassen.

Lass uns kurz über eure innere Organisationsstruktur reden. Wie waren die Brigate Rosse aufgebaut?

Es war eine relativ einfache Struktur. Die Kolonnen waren die bewaffneten Gruppen innerhalb einer Stadt. Und die waren in Brigaden gegliedert. Die hatten durchschnittlich drei bis fünf Mitglieder.

Nach Fabriken oder territorial aufgeteilt?

Sowohl als auch. Lokal war das auch unterschiedlich. Im Norden, bei Fiat, hattest du praktisch in jeder Abteilung eine Brigade. Bei Fiat in Turin liefen morgens 50 000 Arbeiter durch die Werktore. In Rom aber gab es, abgesehen von ein paar Fabriken, hauptsächlich kleine Betriebe mit drei bis 15 Menschen. Also waren die Brigaden hier territorial organisiert.

Was waren in diesem System die „Fronten“?

Das waren Arbeitsgruppen auf nationalem Level, aber auch innerhalb der Kolonne. Ihre Aufgabe war es, bestimmte Arbeitsbereiche zu koordinieren. Die „Front für den Kampf gegen die Konterrevolution“ etwa sollte die Strategie des Feindes studieren. Also gab es in jeder Kolonne Zuständige für diese Front. Die Logistikfront etwa war zuständig für Waffen, Geld, Papiere.

Kommen wir zu Aldo Moro. Militärisch war die Entführung klar ein Erfolg. Aber was bedeutete sie politisch? Welche Rolle spielte sie in der damaligen Zeit, welche Konsequenzen hatte sie?

Aldo Moro war eine der Aktionen, die Brüche in der Geschichte eines Landes markieren. Für uns war es eine grosse Herausforderung. Aber wir waren überzeugt, gut vorbereitet zu sein. Doch sie zeigte uns einige unserer Grenzen auf. Nicht militärische Grenzen, sondern Grenzen, unsere Strategie zu entwickeln.

Angefangen dabei, dass wir einen Gegner hatten, der nicht verhandeln wollte – obwohl wir ihren besten Mann hatten. Also hat sich das Spiel sich nicht so entwickelt, wir wir gedacht hatten. Und daher hat die Entführung nicht das Ende genommen, das wir gewollt hatten. Ein bisschen wie mit Schleyer in Deutschland – klar, mit allen Unterschieden zwischen Deutschland und Italien.

Wie wurde die Aktion in der Klasse aufgenommen?

Als wir noch bewaffnete Propaganda gemacht haben, sagten alle: Warum geht ihr nicht direkt an diejenigen, die ganz oben sitzen? Als wir Moro entführten, sagten sie: Oh. Also gab es viel Sympathie, die man nicht offen zeigen konnte, ausser im privaten Bereich. Und gleichzeitig war es ein Schock gegenüber einer Situation, die die Geschichte eines Landes änderte. Zwischen Euphorie und Sorge.

Ein Beispiel: Wenige Monate nach der Entführung sollte es Wahlen in Italien geben. Es wurden also Umfragen gemacht. Obwohl wir natürlich nicht kandidierten, nannten uns viele Befragten. Wir erreichten mit diesen spontanen Antworten einen höheren Prozentsatz als einige wirklich kandidierende Parteien.

Der Übergang, der anstand – was wir aber später erst verstanden haben -, war der von einer Guerillagruppe, der es gelang einige Aktionen durchzuführen, zu einer Klassenorganisation, die den bewaffneten Kampf führt, aber zugleich die Klasse organisiert. Das haben wir nicht geschafft.

Nach Moro gab es keine Krise der Sympathie oder Militanz. Im Gegenteil. Es kamen Leute von überall zu uns. Aber es war eine Schwierigkeit, unsere politische Kapazität wachsen zu lassen. Das sage ich aber mit dem Bewusstsein, das man im Nachhinein hat.

Woran lag das? War es nur ein Problem der Repression und Klandestinität oder war intern kein Bewusstsein für diese Problemstellung vorhanden?

Beides. Die Repression ist natürlich extrem gestiegen nach Moro. Das brauchte viel Energie auf. Du sagst, wie kann ich widerstehen, wie kann ich weitermachen. Auch weil die Verhaftungen wichtige Genossen treffen. Das verlangsamt die Fähigkeit, kollektiv zu überleben, die ja ohnehin von der Illegalität kompliziert wird.

Es lag aber auch ein bisschen daran, weil die Beziehung zwischen bewaffneter Organisation und Massenorganisation schon von unseren Anfängen her schwer zu ändern waren. Die IRA hatte eine bewaffnete und eine politische Organisation. Ebenso war es bei den Basken. Bei uns war das alles zusammen. Und das war nicht einfach in einer Situation eines harten Konflikts.

Aber der Schlag, der das Ende des bewaffneten Kampfes in Italien einläutet, ist nicht der gegen uns. Es ist die Niederlage der Arbeiterklasse bei Fiat 1980. Nach 35 Tagen Besetzung der Fabrik wird die Niederlage akzeptiert und es kommt zu 23 000 Entlassungen. Das setzt jener elf Jahre dauernden Phase von bislang ungesehenen Arbeiterkämpfen ein Ende. In Italien sagte man damals: Was bei Fiat passiert, ist das Beispiel für alle. Sowohl, wenn dort gewonnen wird. Als auch, wenn dort verloren wird.

Wir wurden nicht durch die Repression besiegt. Sondern dadurch, dass in der Arbeiterklasse und unter den Studenten das Bewusstsein vorherrschend wird, dass eine Veränderung nicht mehr auf der Tagesordnung steht. Wir waren eine Organisation innerhalb der Klasse. Wir hatten keinen Sinn und keinen Zweck ausserhalb der Klasse. Die Niederlage der Klasse war auch unsere Niederlage.

Wenn man es als Bild ausdrücken will: Wir waren ein Baum, der Wurzeln hatte. Und plötzlich war die Erde nicht mehr da.

Du hast ein Leben als Militanter geführt. Mit allen Härten. Wenn du heute zurückschaust, bereust du etwas?

Nein. Das einzige, was ich bereue, ist, es nicht besser gemacht zu haben. Menschen tun nicht etwas, weil sie gut oder besser als andere sind. Sie kämpfen in einem historischen Kontext, der sie dazu bringt. Man kann nicht bereuen, auf der Höhe der eigenen Zeiten gewesen zu sein. Natürlich mag man keine Niederlagen. Aber man schreibt die Geschichte nicht im Konjunktiv.

Also: Keinerlei Reue. Als wir frei gekommen sind, haben wir weiter gemacht, das zu machen, was man eben machen kann. Und wir tun das weiter in einer fürchterlichen Situation.

Interview: Peter Schaber / lcm