Multinationale Unternehmen begünstigen den Klimawandel 90 Konzerne am halben Temperaturanstieg schuld

Gesellschaft

2. November 2017

Energie- und Zementkonzerne tragen für den Klimawandel die Hauptverantwortung. Zahlen müssen sie dafür nicht.

2. November 2017
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Die «Vereinigung besorgter Wissenschaftler (Union of Concerned Scientists, UCS)» veröffentlichte Anfang September im Wissenschaftsmagazin «Climatic Chance» ihre neuen Erkenntnisse. Demnach sind weltweit neunzig Firmen für rund die Hälfte des Temperaturanstiegs und für ungefähr dreissig Prozent der Erhöhung der Meeresspiegel verantwortlich.

Gemäss UCS handelt es sich bei den 90 Unternehmen um Erdöl-, Gas-, Kohle- und Zementproduzenten. Die Emissionen dieser Firmen sind für insgesamt 57 Prozent der Erhöhung der CO2-Konzentration in der Atmosphäre, für knapp die Hälfte der weltweiten Temperaturerhöhung und für rund 30 Prozent des Anstiegs der Meeresspiegel, gemessen seit dem Jahr 1980, verantwortlich. Unter den 90 Unternehmen befinden sich auch 50 private Firmen, etwa Exxon, Chevron, Shell BP, oder Total. Die privaten Firmen sind für 16 Prozent der Temperaturerhöhung und für elf Prozent des Meeresanstiegs verantwortlich, rechnet die Publikation «reporterre» vor.

Die kürzlich veröffentlichte Studie ergänzt eine von Richard Heede (Climate Accountability Institute) veröffentlichteArbeit, welche bereits im Jahr 2014 gezeigt hatte, dass dieselben 90 Unternehmen zwischen den Jahren 1854 und 2010 für rund 63 Prozent der kumulierten CO2-Emissionen verantwortlich waren.

«Wir wissen seit Langem, dass die fossilen Energien der Hauptverursacher für den Klimawandel sind», wird Brenda Ekwurzel, Hauptatorin des Rapports und Direktorin des Klimabereichs bei der Union of Concerned Scientists, im «reporterre» zitiert. Weiter weist die UCS darauf hin, dass die betreffenden Unternehmen als Verursacher einen Teil der gigantischen Kosten übernehmen müssten, die als Folge des Klimawandels entstehen.

Tobias Tscherrig / Infosperber