Überlebenskampf unter verschärften Bedingungen (NO) FUTURE

Gesellschaft

20. Juni 2016

Die Aussichten sind schlecht. Selbst gerade noch irgendwie in der Komfortzone beheimatet, schauen wir auf zunehmende soziale Verwerfungen, ganze Regionen versinken im Chaos, Millionen Menschen sind auf der Flucht, die ersten Ausläufer einer zerfallenden Peripherie haben die Zentren erreicht.

(NO) FUTURE.
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(NO) FUTURE. Foto: Lee Royal (CC BY-NC-ND 2.0)

20. Juni 2016
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Korrektur
Das psychische Umfeld wirkt, von einzelnen Lichtpunkten abgesehen, wie ein immer unverdaulicheres Gebräu aus Ohnmacht, Abstiegsängsten und Wutbürgerei.

Von emanzipatorischer Gegenbewegung ist wenig zu spüren. Als „Alternative“ werden mehr Verteilungsgerechtigkeit und die ewig gleichen linkskeynesianischen Rezepte beschworen. Wer derlei Unverdrossenheit nicht teilen kann, droht in Fatalismus und Lethargie zu sinken.

Hat kritische Theorie in diesem giftigen Szenario mehr zu bieten als Fluchtorte der Analyse und Selbstreflexion, muss sie nicht vielmehr Wegweiserin sein oder werden? Mehr denn je? Zukunft – wenn sie denn mehr sein soll als Überlebenskampf unter verschärften Bedingungen – verlangt die Aufhebung der kapitalistischen Produktions- und Lebensweise.

Nicht am Papier sondern in den Köpfen und den Zielsetzungen, die Überwindung der Wertlogik kann nur praktisch erfolgen. Zukunft braucht die Vision eines Zusammenlebens, das frei ist von Unterdrückung und sachlichen wie herrschaftlichen Zwängen.

Welche Antworten haben wir auf das immer drängendere Was tun? Wo zeigen sich Risse im gegenwärtigen Gefüge, wo sind wir schon ein Stück weit am Weg in ein diesseitiges Jenseits?

Call for Papers / Streifzüge 68