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Lenins Erbe unter Putins Fittichen

Vor neunzig Jahren gab der Panzerkreuzer Aurora seinen berühmten Schuss in Petrograd ab. Nach dem alten julianischen Kalender war es die Nacht zum 25. Oktober, nach dem heute gültigen gregorianischen der 7. November, der heute in fast allen GUS-Staaten als Tag der Revolution gefeiert wird.

Aufständische Bolschewiki besetzten damals den Winterpalast und zwangen die provisorische Regierung zur Kapitulation. Ihr Staatsstreich beendete die gerade begonnene demokratische Transformation des Zarenreiches und führte es erneut in die Unfreiheit. Ein Stück dieser Vergangenheit steckt auch im heutigen Russland, in dem nicht mehr der Zar, sondern ein Porträt Putins neben den Ikonen in vielen Wohnzimmern hängt. Trotzdem ist natürlich die Kraft der gewaltigen gesellschaftlichen Umwälzung von 1917 noch im Blut der russischen Bevölkerung. Es ist eine Art Stolz, die sich auf Mythen - auf die russische Vorreiterrolle im Aufbruch zu neuen Ufern und natürlich auch in einer Ikone wiederfindet: Wladimir Ilijitsch Lenin:

< Lenin redet >

Lenin vor Arbeitern über die Sowjetmacht im Jahre 1918 war das- ein Jahr nach dem heroisierten Sturm auf das Winterpalais in Petersburg. Was diese Geschichte eigentlich heute noch meint, wer sie mit sich trägt und warum Putin trotzdem als der neue Mann der Stunde gilt, das kann uns möglicherweise der n-ost-Korrespondent Moritz de Grancy sagen. Er hat sich die Situation in Russland über eine längere Zeit vor Ort angesehen und kann Parallelen des Kultes entdecken - was ist denn noch übrig vom Kult der Oktoberrevolution?

Autor: Tagesaktuelle Redaktion

Radio: corax Datum: 25.10.2007

Länge: 14:14 min. Bitrate: 192 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)