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Zum 1. Mai: Gedanken zur Zukunft der Arbeitsbegriffs

Ein-Euro Jobs, prekäre Arbeitsverhältnisse, wenig oder unbezahlte Praktika und unwürdige staatliche Zuwendungen prägen unsere Lebensrealität.

Ein sozial sicheres Leben geschweige denn freie Entfaltung rücken in immer weitere Ferne.
Es ist die kapitalistische Wirtschaftsweise, die uns in Erwerbsarbeitsverhältnisse zwingt, die uns mehr und mehr Rastlosigkeit abverlangt und Freiräume einschränkt. Dabei bestimmen nicht wir selbst über Sinn und Zweck der verausgabten Arbeitskraft. Auf dem Markt werden die Produkte unseres Tuns zu Waren und werfen im Tausch Profit ab. Dieser kommt den Eigentümer_innen der Produktionsmittel zugute und wird in der Regel, zum Beispiel zum Zwecke der Expansion und Innovation, wieder in den Produktionsprozess eingespeist.
Die Produzent_innen – sprich Arbeitenden – bekommen einen Abschlag des Profits als Lohn.
Was lange Zeit als Klassenkompromiss zwischen Kapital und Arbeit funktionierte und mit der Erkämpfung sozialer Sicherungssysteme – Arbeitslosengeld, Rente oder Krankenversicherung – einherging, erodiert heute.
Nicht erst mit der Finanzkrise sinken Löhne und werden Sozialleistungen gekappt. Die Zahl derer, die aus dem Erwerbsarbeitssystem herausfallen wächst und damit die zweifelhafte Gewissheit ein prekäres Leben führen zu müssen . Damit ist auch fehlende gesellschaftliche Anerkennung verbunden. Mit dem Neoliberalismus brachen und brechen marktwirtschaftliche Mechanismen, Konkurrenz- und Leistungsdenken immer stärker in soziale Lebensverhältnisse, aber auch in uns selbst ein. Das Leben wird zum permanenten Kampf ums Überleben, um „Selbstverwirklichung“ – in Konkurrenz zu jedem und jeder neben uns.
Wie kann bzw. sollte die Zukunft unserer Arbeit aussehen? Dieser Frage wollen wir in den nächsten Minuten nachgehen

Autor: tagesaktuelle redaktion

Radio: corax Datum: 30.04.2009

Länge: 45:37 min. Bitrate: 128 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)