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Morde an Journalisten und Drogenkartell in Mexico

In den letzten Wochen erreichen uns viele Schreckensmeldungen über Mexiko und seinen eskalierenden „Drogenkrieg“: Allein 8000 Morde in den letzten 18 Monaten werden diesem bewaffneten Konflikt zugeschrieben.

Handelt es sich bei den zunehmend brutaler werdenden Kämpfen der mexikanischen Drogenkartelle um einen Krieg?, wird im Editorial der Zeitschrift ILA gefragt. Haben wir hier gar einen der so genannten „neuen“ oder „asymmetrischen“ Kriege? Im Januar wurde vom Pentagon gewarnt, Mexiko befände sich auf dem besten Wege zu einem "failed state", da der Staat die Kontrolle über bestimmte Teile des Staatsgebiets zu verlieren drohe. Das politisch Brisante an solchen Definitionen ist, dass bestimmte Einstufungen militärische Interventionen rechtfertigen. Passend dazu gibt es auch Aufrüstungspläne für die US-Südgrenze, die Gouverneure der Südstaaten fordern seit Wochen die Entsendung Tausender Nationalgardisten an die Grenze, was die Obama-Administration jedoch bisher abgelehnt hat.

Die zunehmende Präsenz von mexikanischen Kartellen in US-amerikanischen Städten macht sich durch Entführungen, Lösegelderpressungen und brutalen AuftragsMorden bemerkbar. Laut Angaben des US-Aussenministeriums kontrollieren sie in etwa 230 Städten der USA mittlerweile den Handel mit illegalen Drogen.

Unterdessen lebt, wer sich einmischt, gefährlich. Journalisten, die gegen die Kartelle anschreiben und die Verflechtung mit dem Polizeiapparat transparent machen, werden verschleppt und getötet. Konsequenz ist die zunehmende Selbstzensur der mexicanischen Journalisten. Es herrscht "Ein Klima der Angst" laut Amnasty International.

Radio Corax sprach mit Gerold Schmidt. Er lebt als Journalist seit vielen Jahren bereits in Mexico-Stadt und ist jetzt am Telefon.

Autor: Tagesaktuelle Redaktion/Sendedienst

Radio: corax Datum: 15.06.2009

Länge: 10:03 min. Bitrate: 320 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)