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Verleger Heinz Heinrich Bauer in Barleben rationalisiert auf Kosten seiner Mitarbeiter

Am 17. Januar erhhielten die Beschäftigten des Druckhaus Barleben Telefonanrufe ihrer Geschäftsleitung.

Dort wurde ihnen mitgeteilt, dass sie zur nächsten Schicht am Abend nicht mehr erscheinen bräuchten. Die erklärende Post dazu würden die Mitarbeiter in ihrer Post finden. Dort fanden sie eine unwiderrufliche Beurlaubung vor. Am gleichen Tag ging dem Betriebsrat die Anhörung für die Kündigung aller 11 Drucker und 8 Helfer zu.

1997 streikten die Beschäftigten für einen Tarifvertrag mit Erfolg. Die Drucker in Magdeburg wollten genau so bezahlt werden, wie ihre Kollegen in den anderen Betrieben des Heinz Heinrich Bauer Verlages (Hamburg und Köln). Daraufhin hat sich die Magdeburger Verlags Druckhaus GmbH aufgesplittet in viele kleine Firmen, ohne Betriebsrat u. Tarifbindung.

Die Kölner Druckerei des Verlegers schloss Ende 2010, weil Herr Bauer in Polen mit Hilfe von Fördermitteln und Steuererleichterungen eine grosse Druckerei vertreibt.

Hinzukommt, dass die gekündigten Mitarbeiter zusehen mussten, wie hinter einer Sperrwand neuer Druckmaschinen aufgebaut und junges Personal einer extra dafür gegründeten Verleihfirma an den Maschinen ausgebildet wurde. Verdacht lag nahe, dass damit die Ausgliederung der „Volksstimme-Druckerei“ vorbereitet wurde. Versuche des Betriebsrates, Verhandlungen mit dem Arbeitgeber aufzunehmen, scheiterten. Der Arbeitgeber meinte, dass der Betriebsrat sich da etwas vormache. Noch im November 2010 gab der Verleger schriftlich zu Protokoll, dass er weder plane noch entschieden habe, die Druckerei auszulagern.

Im Gespräch war Michael Nicolai mit Ver.di Fachbereichsleiter Michael Kopp.

Autor: Tagesaktuelle Redaktion

Radio: corax Datum: 31.01.2011

Länge: 11:00 min. Bitrate: 192 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)