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Verein ehemaliger Heimkinder e.V. - Entschädigungsverhandlungen, Tagung vom vergangenen WE und Papstbesuch

2004 gegründet, um Erfahrungen von Missbrauch und Zwangsarbeit in Kinderheimen in den 50er bis 70er Jahren aufzuarbeiten.

Der Tagesablauf in diesen Heimen war bis ins Kleinste geplant. Das Kind sollte funktionieren, der eigene Wille wurde gebrochen, von den Erzieherinnen und Erziehern wurde eine "harte Hand" verlangt. Dabei wurden die meisten Heime von den Kirchen getragen - und von einem jungen Staat kontrolliert, der die Menschenwürde an den Anfang seines Grundgesetzes gestellt hat. Bund und Länder hatten die Heimaufsicht, aber niemand hat diese Heime kontrolliert. Kein Journalist recherchierte den Skandal, kein Richter hat ihm ein Ende gemacht. Mitten im Rechtsstaat gibt es einen rechtsfreien Raum. Wer anders ist, verschwindet im Heim: Kinder aus armen Familien, Scheidungskinder, Jugendliche mit langen Haaren. Die Heimkinder fordern Entschädigung vom Staat und von der Kirche. Für diese Verhandlungen wurde vergangenes Jahr der Runde Tisch organisiert, der für die ehemaligen Heimkinder nur unbefriedigende Ergebnisse hervor gebracht hat. Vergangenes Wochenende wurde vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zu einer Arbeitstagung eingeladen. Eingeladen wurden aber nur jene Heimkinder, die nicht unbequem werden. Der Vorstand des Vereins wurde von dieser Tagung nicht informiert. Am Telefon habe ich jetzt Heidi Dettinger, eins der ehemaligen Heimkinder und jetzt Vorstandsmitglied.

Autor: Tagesaktuelle Redaktion

Radio: corax Datum: 15.09.2011

Länge: 14:53 min. Bitrate: 320 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)