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Defektes Brennelement im AKW Gundremmingen Block B und Ausweitung der Atomstromproduktion

Im Block B des Atomkraftwerks Gundremmingen gibt es erneut Hinweise auf einen Brennelement-Defekt.

Der Block wird in Kürze zur jährlichen Revision abgeschaltet. Atomkraftgegner_innen warnen vor erhöhter Strahlung, der Betreiber RWE beschwichtigt.

Zwischen dem 6. April bis Anfang Mai soll das AKW abgeschaltet werden. Wegen des Verdachts auf defekte Brennelemente soll dann auch ein sog. “Sipping-Test” durchgeführt werden, erklärt der technische Geschäftsführer des Kraftwerks, Michael Trobitz, beim Jahrespressegespräch. Es gäbe keine Gefahr, denn die Anlage sei “für den Betrieb mit defekten Brennstäben ausgelegt”, sagte Trobitz. Die genehmigten Grenzwerte würden unterschritten.

Atomkraftgegner_innen halten diese Äusserungen für Beschwichtigungen und warnen: Vor ziemlich genau einem Jahr war ebenfalls ein undichtes Brennelement festgestellt worden. Seit dem Jahr 2010 häufen sich im AKW Gundremmingen Vorkommnisse mit undichten Spaltelementen. Doch eine umfassende Ursachenklärung gibt es offiziell nicht. Undichte Spaltelemente führen in der Regel zu höheren Freisetzungen von Radioaktivität. Dabei werden die Grenzwerte angeblich nicht verletzt. Aber diese Grenzwerte sind nicht so bemessen, dass sie vor zusätzlichen Krebserkrankungen schützen würden. Die Grenzwerte sind ein Kompromiss zwischen den Interessen des AKW-Betriebs und denen des Gesundheitsschutzes. Das AKW Gundremmingen setzt mit seinen alten und problematischen Siedewasserreaktoren im Regelfall die meiste Radioaktivität aller deutschen AKW frei, besonders zu Beginn der jährlichen Revision kommt es zu Emissionsspitzen. Ausserdem sprach Tim Thaler noch mit Raimund Kamm über die Ausweitung der Atommstromproduktion im AKW Gundremmingen.
Mehr dazu in Netz unter:
www.atommuell-lager.de

Autor: Tim Thaler

Radio: coloradio Datum: 27.03.2013

Länge: 17:55 min. Bitrate: 320 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)