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Hunderte Tote vor Lampedusa: PRO ASYL fordert sofortigen EU-Seenotrettungsdienst

Im Mittelmeer sind anfang der Woche mehrere hundert Menschen in Seenot geraten. Einige von ihnen konnten gerettet werden.

Viele sind ertrunken. Wieder einmal war der Schauplatz vor der Insel Lampedusa gelegen. Wir erinnern uns, Lampedusa ist im Herbst vor zwei Jahren zum traurigen Symbol der europäischen Flüchtlingspolitik geworden. Damals im Jahr 2013 ertranken vor Lampedusa über 360 Menschen. Der Schock der Europäer sass tief und führte dazu, dass Italien die Rettungsmission Mare Nostrum ins Leben rief. Aber Mare Nostrum ist mittlerweile Geschichte. Ende letzten Jahres wurde die Rettungsmission aus kostengründen schrittweise eingestellt. An die Stelle von "Mare Nostrum" ist eine von der Europäischen Union finanzierte Operation getreten, die unter der Führung der EU-Grenzagentur FRONTEX läuft. "Triton" heisst die EU-Operation, die mit zwei Drittel weniger Geld auskommen muss als ihr Vorgänger "Mare Nostrum". Primäre Aufgabe der Operation "Triton" ist aber nicht die Seenotrettung, sondern die so genannte Sicherung der EU-Aussengrenze vor so genannten illegalen Einwanderern. Die EU befindet sich heute wieder an dem Punkt, an dem sie vor Mare Nostrum war. Wir sprachen zum aktuellen Fall mit Karl Kopp von Pro Asyl.

Autor: Tagesaktuelle Redaktion

Radio: corax Datum: 12.02.2015

Länge: 12:19 min. Bitrate: 320 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)