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Von Asylkritikern und Asylanten - Begriffe und ihre Wirkmacht

Kein Tag vergeht derzeit, ohne Nachrichten über Hetze und Gewalt gegen Asylsuchende. In den Medien ist dabei oft die Rede von "Asylgegnern" oder "Asylkritikern".

Dabei handelt es sich um einen Euphemismus, der verschleiert worum es sich bei den "Gegnern" tatsächlich handelt, um den fremdenfeindlichen Mob, um Rassisten und Neonazis. Dieser Mob skandiert dabei einen altbekannten Begriff, der Asylsuchende abwertet. "Asylant" ist wieder salonfähig geworden, nachdem das Wort schon Anfang der 90er Jahre mit bewusst negativer Konnotation breit verwendet wurde. Der Sprachforscher Anatol Stefanowitsch von der freien Uni Berlin kritisiert den entweder verharmlosenden oder abwertenden Sprachgebrauch im Zuge der aktuellen Asyldebatte. Wir haben Anatol Stafanowitsch gefragt, was ihm in der Analyse besonders aufgefallen ist.


P.S. für die : Die Deutsche Presse-Agentur hat angekündigt, dass sie in ihrer Berichterstattung über Proteste und Angriffe gegen Flüchtlinge künftig nicht mehr von «Asylgegnern» oder «Asylkritikern» schreiben werde. Dies seien „missverständlichen Begriffe, die den tatsächlichen Sachverhalt verschleiern und beschönigen“. In Zukunft wolle die dpa jeden Einzelfall, die Demonstranten und Angreifer sowie deren Motivation so konkret wie möglich beschrieben. Wenn ein übergreifender Begriff für die Gesinnung gebraucht werde, wolle die DPA dies am ehesten als «Fremdenfeindlichkeit» bezeichnen.

Autor: Tagesaktuelle Redaktion

Radio: corax Datum: 30.07.2015

Länge: 11:00 min. Bitrate: 320 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)