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Die Vergangenheit holt Nordirland ein. Brechen jetzt alte Wunden auf?

Was passiert, wenn die Vergangenheit einen plötzlich einholt? Diese Frage drängt sich auf, wenn man auf das aktuelle tagespolitische Geschehen in Nordirland schaut.

Ende vergangener Woche waren mehrere Minister der pro-britischen Demokratischen-Unions-Partei (DUP) zurückgetreten - darunter der Premierminister Nordirlands. Ursache für die Rücktritte ist ein Streit um die Irisch-Republikanische Armee - kurz IRA - der neu entflammt ist. Zur Erinnerung: In der IRA kämpften zwischen 1969 und 1998 Katholiken für die Vereinigung Nordirlands mit der Republik Irland. Ihnen gegenüber standen Grossbritannien-treue Protestanten, die Nordirland im Commonwealth halten wollten. Jahrzehntelang war der Alltag der nordirischen Bevölkerung von Gewalt und Abgrenzung zur jeweils anderen Gruppe geprägt. 1998 wurde dann der Friedensprozess eingeleitet und 2005 erklärte die IRA den bewaffneten Kampf für beendet. Und nun der Mordverdacht gegen die eigentlich als aufgelöst geltende IRA. Die Polizei verdächtigt die IRA am Mord eines ehemaligen Mitgliedes und damit droht der Friedensprozess in seinem 17 Jahr zu kippen. Wie stabil der Frieden in Nordirland ist, darüber haben wir mit Martin Alioth gesprochen. Er ist freier Journalist und lebt in Irland.

Autor: Tagesaktuelle Redaktion

Radio: corax Datum: 14.09.2015

Länge: 10:20 min. Bitrate: 320 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)