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10.000 demonstrierten am Wochenende in Deutschland wegen falschen Bericht im Kreml-TV

Im russischsprachigen russischen Staatsfernsehen ging derzeit die Geschichte eines 13-jährigen Mädchens aus Berlin herum.

Die soll nach dem falschen Bericht von Migranten vergewaltigt worden sein. Am Wochenende (23. & 24.1.) demonstrierten in Berlin sowie in westdeutschen und süddeutschen Städten jeweils mehrere hundert zum Teil russischsprachige Menschen auf flüchtlingsfeindlichen Demonstrationen gegen die vermeintliche Vergewaltigung, teilweise zusammen mit Bärgida, AfD bzw. NPD. Insgesamt demonstrierten 10.000 in Deutschland. Der Russlandkenner Boris Reitschuster hat sich die Kundgebung vor dem Kanzleramt in Berlin angeschaut und erzählt im Interview wie es dort war. Er nennt als eine der möglichen Motive des Kremls für die Desinformation die neue Militärdoktrin von Gerassimow. Der Leipziger Stadtrat der Partei "Die Linke" Alexej Danckwardt übernahm die anwaltliche Vertretung der Familie der 13-Jährigen aus Berlin.

Der falsche Bericht des russischen Staatsfernsehen zum 13-jährigen Mädchen wurde auch auf der Facebookseite des falschen Anonymous-Kollektivs mit deutschen Untertiteln weiterverbreitet. Es gibt auch deutsch- und englischsprachige Kremlmedien. Diese sind auch in Pegidakreisen beliebt, z.B. Russia Today (RT). Beispielsweise kommentierte Lutz Bachmann in einem Kommentar auf Facebook: "Der Kollege ist von RT." Der Kommentar stand unter einem Foto vom europäischen Pegida-Treffen am Samstag (23.1.) in Roztoky bei Prag. Bei diesem Treffen sollte der europäische Pegidatag am 6. Februar vorbereitet werden. Pegida plant für den 6.2., dass je eine Person aus dem Dresdner Führungstrio (Lutz Bachmann, Tatjana Festerling und Siegfried Daebritz) auf Demonstrationen in Dresden, Warschau und Bratislava spricht.

Autor: AL

Radio: coloradio Datum: 26.01.2016

Länge: 15:23 min. Bitrate: 54 kbit/s

Auflösung: Mono (44100 kHz)