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Heute ist der 43. Jahrestag der Nelkenrevolution in Portugal

Die Revolution wurde in der Nacht vom 24. auf den 25. April 1974 von Militärs durchgeführt, die das Morden in den Kolonialkriegen nicht mehr ertrugen.

Ihren romantischen Name bekam sie, weil die Menschen den Soldaten rote Nelken in die Gewehrläufe steckten. Der Sturz des Diktators verlief weitgehend unblutig, denn dieser hatte das Land bereits verlassen. Daher gab es keinerlei gewaltsame Auseinandersetzungen. Der 25. April ist bis heute ein Nationalfeiertag. In 40 Jahren haben sich viele der sogenannten "Errungenschaften" der Revolution wieder verloren: Die Utopie der Schaffung eines "demokrátischen Sozialismus" hat die portugiesische Linke inzwischen aufgegeben. Ausserdem  verschärfte die  Nationalisierung der Kolonien Portugals wirtschaftliche Situation, welche damals schon schwach war. Portugal war 1974 das letzte Land in Europa, das mit Angola, Mosambik und Guinea-Bissau noch sogenannte "Überseeprovinzen" hatte. Auch sonst war die Situation im Land relativ elend: Die Geheimpolizei PIDE folterte und ermordete gezielt politische Gegner im In- und Ausland, die Analphabetenquote im Land lag bei 30%, und auch sonst betrieb der Staat eine konsequente Politik der Desinformation.

Autor: die meike

Radio: RDL Datum: 25.04.2014

Länge: 06:12 min. Bitrate: 128 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)