Prosa Die Angst vor dem Gewöhnlichen

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21. März 1996

Ich habe Angst, dass ich ganz gewöhnlich bin, wie alle anderen. Zu lügen und zu sterben hier unter meinem Kummer. Ich lass mich treiben durch die Tage.

Die Angst vor dem Gewöhnlichen.
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Die Angst vor dem Gewöhnlichen. Foto: Pedro Angelini (CC BY 2.0 cropped)

21. März 1996
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Alles was ich je getan und gesagt habe, ist von mir gegangen und gestorben. Wie alle Dinge einmal enden und jede grosse Liebe eines Tages auseinanderbricht. Ich wusste, dass ich bestimmt war für diese Welt.

Mein Leben war etwas ganz besonderes. Gesegnet und verflucht und gewonnen. Zeit heilt, aber ich bin für immer gebrochen auf meinem Weg.

Hast Du diese Wörter jemals gelesen, die ich hier schreibe. Sie sind für das Mädchen, das ich immer liebte.

Kann das Erleben von Liebe so falsch sein, wenn alle Dinge einmal enden und jede grosse Liebe eines Tages auseinanderbricht. Ich wusste, dass ich bestimmt war für diese Welt.

Und in meinen Gedanken, wenn ich hoch über den Wolken schwebte, lachten einige Kinder über mich und dachten ich falle und sei für immer verloren. Aber ich wusste genau wo ich war und die Bedeutung von alldem. Und ich wusste, die Entfernung zur Sonne, und ich wusste, dass das Echo die Liebe war, und ich wusste, von den Geheimnissen in deiner Turmspitze.

Und ich wusste von der Lehre der Jugend, und ich wusste von der Einsamkeit des Herzen, und ich wusste vom Rauschen der Seele. Die Welt entwirft sich in deinen Händen und ätzt sich dein Herz. Die Welt, so schwer zu verstehen, ist die Welt, ohne die Du nicht leben kannst. Und ich wusste von der Stille der Welt.

ub