Anarchosyndikalismus Schafft ein, zwei, drei, viele schwarz-rote Zellen

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24. Juni 2000

Habt Mut! Vor uns stehen grosse Aufgaben: Wir sind angetreten, eine Weltmacht zuzerstören: das Christentum. Wir sind angetreten, ein Weltreich zu zerstören: den Kapitalismus. Wir sind auch angetreten, die Hurerei der patriarchalischen Ehe abzuschaffen.

Anarchosyndikalisten in Washington D.C.
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Anarchosyndikalisten in Washington D.C. Foto: Thehero (CC BY 2.0 cropped)

24. Juni 2000
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Das heisst, wir wollen die Arbeit, das Geld und die Liebe verschwinden lassen, um und das ist unsere grösste Aufgabe - die Geschichte des Menschen neu beginnen zu lassen, nicht ohne die Trümmer der alten zu vergessen.

Wir wollen weder Kriege noch Klassenkämpfe führen, und keine Ideologien und Illusionen nähren, sondern wie Menschen leben, lieben und wie die Kinder spielen.

Wir wollen nichts Höheres anerkennen, sei es ein Gott, das Kapital noch einen Vater; nicht Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit; nicht Eigentum, Sicherheit und Treue; nicht die Natur, die Wissenschaft und die Familie. Wir sind angetreten, wir selbst zu sein, und die Gesellschaft zu unserer Gesellschaft zu machen, bzw. die Geschichte zu sich selbst kommen zu lassen. Wir und sie müssen wesentlich werden.

Mit der Waffe der Kritik wollen wir die Menschheit zwingen, das Elend, den Hunger und das seelische Leiden unter den weltweiten Herrschaft weniger Unternehmer, Politiker, Wissenschaftler und Medien-Agenten, Militärs und Geldbesitzern zu beenden, indem wir das Geld abschaffen, und die einzelnen Menschen vom selbstauferlegten Joch der Arbeit befreien.

Dafür wollen und werden wir die Medien benutzen und unterwandern, die heute die Menschen in Abhängigkeit halten und zum willigen Gehorsam nötigen. Dafür nehmen wir Einsamkeit, Kälte und Lieblosigkeit in Kauf, um so reicher belohnt zu werden. Deshalb sind wir selbstlos und zu keinen Kompromissen bereit. Als Revolutionäre sind wir uns nur selbst, aber keinem Staat und seinem Recht verantwortlich.

Das Absterben von Kapital und Staat

Die Krise, in der der Kapitalismus entstand, soll vom selben Typus sein wie die, in der er (wie die Titanic) untergeht. Am Anfang wie heute, vor seinem Ende, gibt es eine Zentralisation des Kapitals, einen absoluten Staat, eine ideologische Doktrin (heute ist es die der Vernunft) und die Enteignung der Menschen von ihren natürlichen Lebensgrundlagen.

Zu letzteren gehören heute neben der Umweltzerstörung auch die von den Sinnen und des Verstandes, was insbesondere eine Wirkung von Bild-Zeitung, Fernsehen und Regenbogenpresse ist (vom Alkohol- und Drogenkonsum ganz zu schweigen).

Wenn Kapital und Staat nach Marx an ihren eigenen Widersprüchen zugrunde gehen werden, dann - das ist nur scheinbar ein Paradox - wenn Unternehmer, Politiker (Wissenschaftler und Medien-Agenten) am vernünftigsten Denken und Handeln, wie es heute die Tendenz ist, wo, was die Politik anbelangt, Sozialisten (in England und Frankreich), Sozialdemokraten (z. B. in Deutschland) und Demokraten (z. B. in den USA und Italien) herrschen, während konservative Politik den Zusammenbruch des Kapitalismus noch aufhalten und hinauszögern kann.
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Bild: Rubon

Wenn die Menschen weltweit aber nicht mehr unter dem inneren Zwang zur Arbeit und dem äusseren des Geldes leiden wollen, und die jeweils Herrschenden die in einer Weltwirtschaftskrise sich einstellenden Massenarbeitslosigkeit und Geldentwertung nicht mehr verhindern können, kommt es notwendigerweise zu einer (friedlichen oder gewaltsamen) Revolution.

Unternehmer wie Politiker verschwinden von der Bildfläche, das Geld wird durch einen letzten parlamentarischen Akt abgeschafft, und der Staat löst sich auf. Räte treten an seine Stelle, und die Menschen verständigen sich selbst über Produktion, Verteilung und Konsumtion der Gebrauchsgegenstände in ihren Dörfern, Stadtteilen, Städten und Regionen.

Sukzessive wird die produktive Arbeit von Wissenschaft und Technik voll automatisiert; Destruktivkräfte wie Panzer, Raketen, Autos und AKW's verschrottet; die Arbeit, die zum Spiel wird, neu verteilt; aus der Verschwendung an Gebrauchswerten notwendige Gebrauchsgegenstände, wovon er/sie/es nehmen können, was sie brauchen usw.

Auch der Hunger und die Armut in der sog. Dritten Welt sowie die permanente Möglichkeit von Kriegen daselbst sind nicht anders zu beheben, wenn in den USA, Europa und Japan die gesellschaftlichen Verhältnisse sich nicht in diesem Sinne verändern.

ub