Wieso sollen wir uns gegenseitig abschlachten? Krieg im Balkan - Krieg in der Welt

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8. Juni 1999

Durch die internationale Pauperisierung (Verarmung breiter Volksteile) wird überall Widerstand laut und vereinzelt treten nun immer öfters Klassenkämpfe an den Tag. Wie schon vor dem 2.Weltkrieg gab es für die Kapitalistenklasse keinen anderen Ausweg, als das Proletariat mit nationalistischer Hetzte zu spalten und in den Faschismus und Krieg zu treiben.

Norwegische UN-Truppen auf der «Sniper-Allee» in Sarajevo im November 1995.
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Norwegische UN-Truppen auf der «Sniper-Allee» in Sarajevo im November 1995. Foto: Paalso (CC BY-SA 2.0 cropped)

8. Juni 1999
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Noch einmal konnten sie ihre Herrschaft sichern! 45 Millionen Tote und die weiteren Grausamkeiten sind uns ja bekannt. Und wieder werden die Proletarierinnen aller Länder gegeneinander aufgehetzt, der Ruf nach Krieg und sogar Weltkrieg wird seitens der Bonzen und den von ihnen kontrollierten Medien immer lauter!

Serbien/Kosova und die Interessen der Kapitalistlnnen und Imperialistlnnen

Es sollen neue imperialistische Stellungen aufgebaut werden. Dazu wird mit nationalistischer Hetze das Proletariat gespalten und in den Krieg geführt. Unter dem Vorwand einer humanitären Katastrophe und zum Schutze ethnischer Minderheiten, setzen die Imperialisten die NATO ein. (Wenn es ihnen mit ihren Argumenten ernst wäre, müssten sie schon längst Palästina und Kurdistan in einen "demokratischen" Staat umfunktioniert haben!)

Dazu kommt, dass die Auftraggeber der Nato den Krieg erst durch Waffenverkäufe (wobei sie natürlich kräftig profitierten) und nationalistische Hetze möglich gemacht haben; Ausserdem verdienen sie auch am Wiederaufbau und den humanitären Lieferungen die zum grossen Teil vom Volke getragen werden sollen.

Zusätzlich dienen die Lieferungen, auch der Imageaufpolierung und am Abbau der Überproduktion. Die Kredite für diesen Wiederaufbau bilden logischerweise eine lang dauernde Abhängigkeit von den westlichen Staaten. Sie zementieren ihre Macht und legen die unterdrückten Völker in neue Ketten. Wir sehen also, dass der Krieg, den sie gegen uns Proletarierinnen führen, ganzheitlich in ihrem Interesse liegt.

Die ersten NATO-Bomben sind gefallen und schon träumt die UCK von Gross-Albanien. Die NATO diskutiert, ob man der UCK Waffen liefern soll damit die eigenen teureren Soldaten für ihren "Endsieg" nicht in den Sand gesetzt werden und sie sich dies wohl auch politisch nicht leisten könnten.

Auch Russland versucht, die eigenen jahrhundertealten imperialistischen Interessen durchzusetzen und will sich Serbien, seinen Stützpunkt am Mittelmeer, nicht wegnehmen lassen. So überlegen sie sich, Freiwilligen-Korps zusammenzustellen. Sie halten sich auch andere militärischen interventionsmöglichkeiten frei. Vor allem wurde dies von rechtsextremer Seite in Russland gefordert.

Auch die Sozialdemokratie ist stolz, mit ihrem Kriegseinsatz das nationalsozialistische Erbe überwunden zu haben und ihre Kriegsmaschinerie "demokratisch" zu legitimieren. Das ist ein alter Wunsch der deutschen Kapitalistlnnen, worauf sie 5o Jahre warten mussten und den ihnen natürlich die deutsche Sozialdemokratie mit Handkuss erfüllte.

Sozialismus oder Barbarei!

Was hat der Krieg mit uns zu tun und was haben wir mit dem Krieg zu tun? Jeder imperialistische Krieg ist ein Krieg gegen die ArbeiterInnenklasse und somit ein Krieg gegen uns! Es sind immer dieselben, die uns in den Krieg führen, es sind die, die uns ausbeuten und unterdrücken! Es sind die, die uns spalten, es sind die, die immer noch mehr Reichtum wollen, während wir immer weniger für unsere Arbeit bekommen!

Diese Leute haben einen Namen, diese Leute haben Gesichter, diese Leute tun alles, dass es uns nicht zu gut geht wir nennen diese Leute KapitalistInnen, Bonzen oder Bourgeoisie! Anfangs April '99 demonstrierten in Griechenland rund25'000 fortschrittlich Gesinnte gegen den imperialistischen Balkankrieg! Dutzende andere Grossdemonstrationen und Aktionen, hinter denen zehntausende Genossinnen und Genossen stehen, sind am laufen!

Die Proletarierinnen Griechenlands haben ihre Klassenmacht erkannt und auch für uns gibt es nur die Möglichkeit des Klassenkampfes, um den Kriegstreiberlnnen und ihren Hintermännern/-frauen endlich weltweit ein Ende zu bereiten! Das Proletariat hat kein Interesse an diesem Krieg, denn es hat keine Nationalität, weil es international ist!

Das Proletariat darf sich nicht durch rassistische und nationalistische Parolen spalten lassen; Das einzige, was für uns zählt, ist unsere Klasse, wir lassen uns keinen "gottgegebenen" Krieg andrehen, wir kennen die Schuldigen an Krieg und Elend, Ausbeutung und Unterdrückung auf unserer Welt!

Wir können dem Krieg nur den garausmachen, wenn wir endlich unsere Klassenmacht erkennen, sie erkämpfen und die Macht im Staat in unsere Hände nehmen und die herrschende Klasse entmachten hier und international!


Proletarierlnnen Serbiens/Kosovas und aller Länder, vereinigt Euch!
Sozialismus oder Barbarei!
Hoch die internationale Solidarität!
Krieg dem Kriege!


ZK - Proletkult, 9.4.99

ub