Dieser Kaffee schmeckt bitter! Globaler Aktionstag gegen Arbeitsbedingungen bei Starbucks

Politik

Im Rahmen des globalen Aktionstages gegen Starbucks haben wir heute Nachmittag in Zug Flugblätter an Gäste und ArbeiterInnen bei Starbucks sowie an Passanten verteilt.

Starbucks Coffee Shop in Guangzhou, China.
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Starbucks Coffee Shop in Guangzhou, China. Foto: Peter Rimar (PD)

15. Juli 2008
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Viele zeigten sich interessiert, vielleicht gerade auch weil Starbucks letzte Woche mit den geplanten 12'000 Entlassungen bereits in den Medien war."Wir schaffen uns ein grossartiges Arbeitsumfeld und behandeln uns mit Respekt und Würde."

Mit diesen hübschen Worten beschreibt STARBUCKS in seinem "Mission Statement" die Arbeitsatmosphäre in den tausenden von Filialen und Franchises des Konzerns.

Doch schaut man hinter die Kulissen, entpuppt sich dies als wenig mehr denn schöne Worte zur Beruhigung der Kundinnen und Kunden. Seit Jahren feuert STARBUCKS immer wieder Beschäftigte, die sich für bessere Arbeitsbedingungen einsetzen.

In den USA, in Spanien, weltweit. Letztes Beispiel in der langen Kette anti-gewerkschaftlicher Praktiken bei STARBUCKS ist die Entlassung der "Barista" (so nennt STARBUCKS die ArbeiterInnen) Monica in Sevilla. Weil schon lange der Punkt erreicht, wo es reicht, informieren wir heute Beschäftigte, Kundinnen und Kunden an vielen Orten rund um den Globus über die Zustände bei STARBUCKS.

Wir möchten Sie bitten, mit dazu beizutragen, dass der Konzern endlich die Rechte der Beschäftigten respektiert. Am 24. April wurde Monica gefeuert. Sie ist aktives Mitglied der wenige Monate zuvor von den Beschäftigten ins Leben gerufenen Betriebsgruppe der Gewerkschaft CNT bei STARBUCKS in Sevilla. Die CNT fordert ihre sofortige Wiedereinstellung und hat bereits erste Unterstützungsaktionen in Filialen der Stadt durchgeführt.

Das Vorgehen gegen Monica gleicht demjenigen, mit dem STARBUCKS bereits zuvor in den USA mehrfach gegen den Versuch von ArbeiterInnen vorgegangen ist, sich gewerkschaftlich zu organisieren, um die eigenen Bedingungen zu verbessern.

Auch dort werden immer wieder Leute gefeuert, die sich in der »Starbucks Workers Union (SWU)« der Gewerkschaft IWW organisieren. Gegen dieses Vorgehen sind mehrere Verfahren wegen anti-gewerkschaftlicher Praktiken vor Arbeitsgerichten in den USA anhängig.

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Bild: Union now

Dabei hatte der Kaffee-Multi bereits vor einem Jahr in einem anderen Fall zusichern müssen, Massregelungen und Einschüchterungen gegen ArbeiterInnen einzustellen, die der SWU beitreten. Vorausgegangen war eine Welle von Protestaktionen vor STARBUCKS-Filialen in den USA. Der Multi weiss sehr genau, warum er keine organisierten Beschäftigten in seinen Filialen möchte.

Schliesslich musste der Konzern oft genug Zugeständnisse bei den Arbeitsbedingungen, den Arbeitszeiten und den Trinkgeldern machen, wenn sich die Baristas erst einmal zusammengetan hatten.

Angesichts der Tatsache, dass STARBUCKS in mehreren Ländern versucht, gegen gewerkschaftliche Organisierung vorzugehen, haben sich die CNT Sevilla und die SWU Grand Rapids entschlossen, für heute einen globalen Aktionstag auszurufen, um koordiniert gegen diese Praktiken vorzugehen.

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Bild: Starbucks Kaffe

In den vergangenen Jahren haben wir bereits in mehreren Städten und zu wiederholten Anlässen Aktionen bei STARBUCKS durchgeführt, um gegen das anti-gewerkschaftliche Verhalten des Konzerns zu protestieren, über die Arbeitsbedingungen aufzuklären und um unsere Solidarität mit KollegInnen auszudrücken. Damit die Bosse nicht nur bei STARBUCKS merken, dass ein Angriff auf eine von uns ein Angriff auf alle ist und dass sie darauf die passende Antwort erhalten werden!

Auch STARBUCKS muss endlich begreifen: Beschäftigte haben das Recht, sich gewerkschaftlich zu organisieren! Weltweit. Das gilt auch für die vielen prekär beschäftigten Schüler und studentischen Aushilfen. Ob der Konzern das will oder nicht.

Nicht jammern, sondern organisieren!
Wollen Sie wirklich bei Gewerkschaftsfeinden konsumieren?

ub