Solidarität mit den StudentInnenprotesten in Südafrika Proteste gegen die Erhöhung der Studiengebühren

Politik

Seit einigen Tagen gehen in ganz Südafrika StudentInnen auf die Strasse um gegen die Erhöhung der Studiengebühren zu demonstrieren. Nachdem die Regierung die Erhöhung der Gebühren um 11,5% verkündete, formierte sich breiter Widerstand im ganzen Land.

Studenten der «FeesMustFall»-Protestbewegung demonstrieren gegen die Erhöhung von Studiengebühren.
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Studenten der «FeesMustFall»-Protestbewegung demonstrieren gegen die Erhöhung von Studiengebühren. Foto: Myolisi (CC BY-SA 4.0 cropped)

26. Oktober 2015
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So soll nun ein Abschlussjahr an einer Universität rund 100'000 Rand, also ungefähr 12'000 CHF kosten. Vor dem Hintergrund des durchschnittlichen Einkommens in Südafrika ein halbes Vermögen, das für den Grossteil der Lernenden nicht zu bezahlen ist. Dieser Betrag ist mit 100'000 Franken in der Schweiz zu vergleichen. Es handelt sich um existenzielle Verschlechterungen der Lebensbedingungen.

Wir konnten mit einer Aktivistin vor Ort telefonieren, um uns über den Stand der Proteste zu informieren.

Nach Angaben der Aktivistin sei es das erste Mal, dass sich sowohl weisse als auch dunkelhäutige StudentInnen vereinen, um gemeinsam zu kämpfen. So sei es zwar für den Grossteil der meist privilegierten weissen StudentInnen möglich, die Teuerung zu verkraften, doch stelle es viele der Lernenden, der meist unterprivilegierten dunkelhäutigen Bevölkerung vor die folgenschwere Entscheidung: Bildung oder Essen. Der gemeinsame Kampf, abseits der ethnischen Differenzen ist nicht nur bisher einmalig, sondern auch ein starkes Zeichen gegen die Spaltung der Bevölkerung.

Mittlerweile seien in allen grösseren Städten Universitätsgebäude aus Protest besetzt worden. Viele Universitäten wurden vorübergehend geschlossen. Die Polizei ging in mehreren Städten mit massiver Gewaltanwendung gegen die Bewegung vor. Im Internet kursieren Videos von Polizisten, die unter massivem Einsatz von Blendgranaten die friedliche Menge zu bekämpfen versuchen. Die Aktivistin konnte den Gewaltexzess seitens des Staates bestätigen. Die StudentInnen ihrerseits haben allerdings damit begonnen Antirepressionsstrukturen aufzubauen um die Inhaftierten zu unterstützen.

Laut der Aktivistin seien auch Mitglieder verschiedener Parteien vertreten, doch bliebe der Protest unabhängig von jeglichen politischen Parteien und Interessensverbänden und organisiere sich selbstbestimmt. Vielmehr entwickelte sich schnell eine grundlegendere Kritik an den herrschenden Verhältnissen. So sei die Kritik an der Korruption innerhalb des Staatsapparates integraler Bestandteil der Bewegung geworden.



Solidarität mit den StudentInnenprotesten in Südafrika!
Bildung für alle – und zwar umsonst!
#FeesMustFall

rjg