Ein Bericht über „amescosa-road to recovery“ Kenia: Frauenspezifische Initiative zur Unterstützung für Drogenabhängige

Politik

amescosa-road to recovery ist die erste, frauenspezifische Initiative in Kenia die sich speziell an marginalisierte jugendliche Frauen mit Alkohol- und Polydrogensucht richtet aufgrund einer Vielzahl von soziokulturellen Barrieren keinen Zugang zu Unterstützung haben.

Das erste Forum am 11. Mai 2018.
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Das erste Forum am 11. Mai 2018. Foto: CSDP EEAS (PD)

25. Oktober 2018
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Behandlung ist für uns das zentrale Instrument um diese jugendlichen Frauen – die meisten sind Mütter und viele sind alleinerziehende Mütter – ganzheitlich darin zu befähigen, dass sie sich von genderbezogener Diskriminierung und Gewalt, Misshandlung und erzwungener Sex Arbeit befreien können und somit auch eine entscheidende Kraft für Veränderung werden.

Hintergrund

Begonnen hat für mich ROAD TO RECOVERY im September 2014 in Kilifi, an der Nordküste Kenias gelegen, und führte mich durch zahlreiche Begegnungen mit verschiedenen Jugendgruppierungen, Organisationen, Institutionen und Departemente in Kilifi County und der Küstenregion zu einer Nische, in welcher ich meinen beruflichen Hintergrund als Soziokulturelle Animatorin und Kunst- und Tanztherapeutin wie auch meine Lebenserfahrung ganz ausschöpfen und einbringen kann um bestehende Bemühungen zu ergänzen und aufzuwerten und neue Impulse zu setzen.

Für amescosa-road to recovery geht es darum die Situation von jungen Menschen in Suchtmittelabhängigkeit in Kilifi County und Kenia im Grossen nachhaltig zu verändern, für das Verständnis eines ganzheitlichen Konzepts in der Suchtarbeit stärker zu sensibilisieren und die entsprechende Umsetzung voranzutreiben.

Fakten

Die Rate von Jugendlichen in Alkohol- und Drogenabhängigkeit in Kilifi County und an der Küste allgemein ist sehr hoch und steigt stetig weiter an. Bestehende Interventions- und Behandlungsprogramme in der Küstenregion berücksichtigen nicht die frauenspezifischen Aspekte sowohl der Abhängigkeit selbst wie auch der Lebensumstände. Junge Frauen in Suchtmittelabhängigkeit haben eine besonders grosse Vulnerabilität und sind leichte Opfer für Radikalismus, Extremismus und Missbrauch jeglicher Art was gravierende, nicht reversible Konsequenzen für sie hat.

Kilifi County ist die einzige Region an der Küste welche sich nicht um Alkoholprävention und Behandlungsprogramme bemüht, auch deshalb, weil landesweit Alkoholmissbrauch in hohem Masse zweitrangig eingestuft und stark vernachlässigt. Eine jüngste Statistik belegt jedoch, dass Alkoholmissbrauch mit 24% an erster Stelle steht. Therapie, Nachbehandlung, der Einbezug aller Lebensbereiche, die Reintegration in Familie und Gemeinwesen sowie die sozioökonomische Existenzsicherung werden in der Suchtarbeit noch zu wenig als zwingend integraler Teil eines Gesamtkonzepts verfolgt um eine erfolgreiche und nachhaltige Gesundung und Stabilität zu fördern. Stark auffallend ist vor allem auch, dass die Teilnahme der jungen Frauen in den bestehenden Programmen markant geringer ausfällt als diejenige der jungen Männer.

Auf dem Hintergrund dieser recherchierten Fakten und von der Überzeugung und persönlichen Erfahrung geleitet, dass effektive Heilung von Substanzmittelabhängigkeit nur über den gesunden Kern, welcher jeder Menschen besitzt, geschehen kann und folglich durch die Aktivierung der natürlichen, innewohnenden Selbstheilungsfähigkeit, welche die Einheit von Körper, Geist und Psyche sowohl auf der Ebene der therapeutischen Arbeit wie auch der medizinisch-behandelnden Ebene miteinbezieht, habe ich im Januar 2017 in Kilifi mit dem amescosa Treatment Centre (nicht-stationäres Programm) einen neunen, ganzheitlichen Behandlungsweg beschritten, der sich exklusiv an einem breiten Spektrum der Alternativmedizin und an allen Lebensbereichen orientiert.

In unserer Tätigkeit hat die aufsuchende Arbeit ein grosses Gewicht. Sie ermöglicht es die jungen Frauen in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld zu erreichen, sie für ihre Sucht zu sensibilisieren, die Gefahren aufzuzeigen und sie für Behandlung zu motivieren. Gleichzeitig ist es auch eine Gelegenheit, die Bevölkerung allgemein über Alkoholmissbrauch und –abhängigkeit aufzuklären. Nebst der aufsuchenden Arbeit bieten wir Vorbehandlung, Entzugsvorbereitung, Entzug und Nachbehandlung einschliesslich der ganzheitlichen Förderung des persönlichen Potentials, Massnahmen zur sozioökonomischen Existenzsicherung wie auch die Reintegration in Familie und Gesellschaft in einer individuell abgestimmten Weise.

Die Kombination von Homöopathie, speziell abgestimmter Ernährung, verschiedene Formen der Kunsttherapie (Tanz- und Bewegungstherapie einschliesslich Therapeutischer Choreographie, Gestalt Therapie, Maltherapie, Atemtherapie, Imagination, verschiedene Entspannungstechniken und Meditation) und fallspezifische Sozialarbeit decken alle Bereiche ab welche nötig sind, damit unsere Klientinnen ihr Leben nachhaltig Verändern und so umgestalten können, dass eine Abstinenz langfristig möglich ist.

Homöopathie betrachtet den Menschen ganzheitlich, aktiviert auf natürliche Weise die innewohnende Selbstheilungsfähigkeit und wirkt gleichzeitig auf der körperlichen, emotionalen und mentalen Ebene. Der Einbezug des Körpergedächtnisses – alle unsere Erfahrungen sind in den Körperzellen gespeichert - kann besonders dann genutzt werden, wenn das Gehirn sich aufgrund des natürlichen Schutzmechanismus weigert, sich an schmerzliche Erfahrungen zu erinnern. Die enge Beziehung zwischen Ernährung und psychischer, emotionaler, physischer und mentaler Gesundheit zu berücksichtigen und zu nutzen bezieht eine Dimension mit ein, welche langfristig betrachtet einen entscheidenden Einfluss auf die ganzheitliche Gesundheit hat.

Unsere Methode erlaubt den kompletten Ausschluss von zusätzlichen Medikamenten, ist nicht toxisch, macht nicht abhängig und weist keine negativen Nebenwirkungen auf. Besonders in Bereichen, in welchen der verbale Ausdruck über emotionale Erfahrungen und emotionale innere Zustände ungewohnt, nicht möglich oder schwierig ist, kommt dem körperlichen und künstlerischen Ausdruck und Erleben eine Schlüsselfunktion zu und ermöglicht tiefgreifendes, persönliches Verständnis und initialisiert fundamentale Verwandlung.

Ganz generell ist die ganzheitliche Erfahrung in der Psychotherapie viel effektiver, direkter, macht das Erleben durch den Einbezug aller Sinne reichhaltiger und ermöglicht eine ganzheitliche Integration des Prozesses.

In unserem nicht-stationären Angebot kommt der Vorbehandlung und der Entzugsvorbereitung entscheidende Bedeutung zu. Es gilt hier, die Klientin darin zu begleiten das richtige Unterstützungssystem, bestehend aus Familienmitglieder, Personen aus dem Freundeskreises oder anderen nahestehenden Personen, zu haben, welches ihr Halten gibt. Bei Bedarf muss gemeinsam mit der Klientin eine neue Wohnumgebung gefunden werden, welche eine positive Auswirkung auf den Behandlungs- und Gesundungsprozess der Klientin hat; nicht in mitten von Mangwes (eine Art Bar, die Mnazi – lokal selbstgebrannter Palmwein – ausschenkt), Bars oder Pubs, in oder nahe einer Drogenszene oder in einer Nachbarschaft, welche von Suchtmittelmissbrauch oder starkem Substanzmittelkonsum gezeichnet ist, gelegen.

Wenn es zu diesem Zeitpunkt nicht möglich ist ein Unterstützungssystem aufzubauen, müssen besondere Bemühungen in die Stärkung der Klientin fliessen, was immer wieder der Fall ist, da die Klientinnen aufgrund ihrer Suchtmittelabhängigkeit von ihren Familien verstossen werden, auch deshalb, weil das Verständnis um Substanzmittelabhängigkeit und ihrer Komponenten weitgehend fehlt, und die meisten „Freunde“ und Bekannte den selben Lebensstil führen wie die Klientin. Hat die Klientin kein Obdach, muss gemeinsam eine entsprechende Lösung herbeigeführt werden. Wenn die Kinder der Klientin auf der Strasse leben, vernachlässigt und auf sich alleine gestellt sind, Kinderarbeit verrichten oder anderen ernsthaften Gefahren und Missbrauch ausgesetzt sind – besonders die Mädchen hinsichtlich sexuellem Übergriff und Missbrauch – müssen hierfür zuerst gemeinsam die notwendigen Schutzmassnahmen getroffen werden.

Eine Grundhaltung von amescosa – road to recovery beruht auf dem Prinzip von Geben und Nehmen. Unser Angebot ist nicht gratis. Dies kann jedoch auch symbolisch geschehen. Dies ist sehr wichtig, weil sonst die Bedeutung der Unterstützung als selbstverständlich bewertet wird und die erforderlichen Bemühungen und die Verbindlichkeit fehlen. Für den Entzug wird gemeinsam mit der Klientin nach einem adäquaten Caretaker gesucht, eine vertraute und gesunde weibliche Person, welche ihr nahesteht.

Der Caretaker wird die Klientin während 2 Wochen für 24 Stunden durch den Entzug und der Woche danach Zuhause in enger Zusammenarbeit mit dem amescosa Treatment Centre begleiten und betreuen. Kann die Klientin keinen angemessenen Caretaker organisieren, hat das amescosa Treatment Centre einen Caretaker auf Abruf. Die Aufgaben des Caretakers sind klar umschrieben, eine entsprechende Schulung findet statt und in enger Zusammenarbeit mit dem amescosa-Team werden Worse-Case-Szenarien festgelegt. Der Caretaker ist verantwortlich, dass die Fürsorge und Sicherheit der Klientin gewährleitet sind, die homöopathischen Heilmittel wie verschrieben von der Klientin eingenommen werden und dass die speziell abgestimmte Ernährung dreimal täglich befolgt wird.

Der Caretaker begleitet die Klientin zur täglichen Kontrolle ins amescosa Treatment Center und gibt Unterstützung und Ermutigung während des Entzugsprozesses, besonders wenn die Klientin sich aufgrund der Entzugserscheinungen unwohl fühlt. Der Caretaker kümmert sich auch um den Haushalt. Durch ihre täglichen Rückmeldungen über die persönliche Erfahrung und Beobachtungen trägt der Caretaker entscheidend dazu bei garantieren zu können, dass die Behandlung jederzeit moduliert werden kann. Während des Entzugs und der Woche danach wohnen die Kinder nicht Zuhause. Ergänzend dazu besucht die Sozialarbeiterin die Klientin zweimal täglich morgens und abends und beschafft die Nahrungsmittel in Zweitagesrationen.

Nach einer Woche ist der Körper der Klientin entgiftet und sie verspürt keine oder nur noch sehr schwache Symptome. Von diesem Zeitpunkt an beginnt die therapeutische Arbeit mittels Tanz- und Bewegungstherapie, Gestalt, Maltherapie, Atemtherapie, verschiedenen Formen der Entspannung und Meditation. Gleichzeitig wird auch die nachhaltige Existenzsicherung angegangen. Viele der jungen Frauen sind alleinerziehende Mütter und tragen die alleinige Verantwortung für ihre Kinder. In einer Businessmanagement Schulung setzt sich die Klientin mit der Geschäftsidee, der Geschäftsstrategie, dem Businessplan, dem Budget, dem Sparplan und der Geschäftsorganisation auseinander.

Ist dies gemeinsam mit der Sozialarbeiterin entworfen, bekommt eine Cashbox, ein Konto wird gemeinsam eröffnet und die Klientin erhält ein einmaliges, zurückzubezahlendes Startkapital in Ware. Diese Massnahme soll gewährleisten, dass die Klientin in einer ersten Phase befähigt wird, die Grundbedürfnisse wie Wohnen, Essen, Wasser, Kleider, Pflege der Kinder und die nötigen Kleinigkeiten darum herum erschwingen zu können. Sind die Kinder noch im Schulalter, wird im Sparplan ein angemessener Budgetposten aufgeführt, was ganz besonders wichtig ist, wenn die Kinder keinen Zugang zu Bildung haben.

Der Grundgedanke führt dahin, dass die Klientin ihre Verantwortungen als Mutter vollständig übernehmen und erfüllen soll und die Sozialarbeiterin macht hierbei ein akkurates Monitoring und Controlling. Sind die Kriterien gegeben, kann ein Kind zu Organisationen oder Dienstleistungen weiterverwiesen werden, deren Zuständigkeit sich vollumfänglich auf die Schulbildung konzentriert, was bei Secondary School dringlich ist. Wenn möglich und erwünscht, wird die Klientin auch darin unterstützt, dass der Vater der Kinder trotz Abwesenheit seine Pflicht übernimmt. Im Verlaufe des Aufbaus einer stabilen finanziellen Lebensgrundlage bemühen wir uns auch, dass die Klientin Anschluss an Programme findet, welche ihr helfen ihre Mittel sukzessive aufzubessern.

Nebst den therapeutischen Einzelsitzungen und vielfältige Themengruppen bieten wir auch Paar- und Familientherapie, Suchtgruppe und Angehörigengruppe.

amescosa-Ambassadors bilden an der Basis des Gemeinwesens eine Brücke zwischen amescosa-road to recovery, potenziellen Klientinnen und der Bevölkerung. Diese mobile, aufsuchende Arbeit ermöglicht es einerseits im öffentlichen Raum, Mangwes, Pubs, Bars oder an anderen bevorzugten Treffpunkten Kontakt zu potenziellen Klientinnen zu knüpfen und Vertrauen aufzubauen, Sensibilisierungsarbeit zu leisten, die Bevölkerung direkt über das Angebot von amescosa–road to recovery zu informieren und andererseits auch zusätzlichen Interventionsbedarf aufzudecken. Die Funktion von amescosa-Ambassadors ist ebenfalls besonders entscheidend hinsichtlich der Aufklärung von Alkoholabhängigkeit und Behandlung und Rehabilitation.

In dieser Bemühung hat sich eine kooperative Zusammenarbeit mit den Chiefs der verschiedenen Wards von Kilifi, den Village Elders (Dorfältesten) und den Wazee wa nyumba kumi (Personen, welche jeweils für 10 Haushalte verantwortlich sind) eingebürgert.

Befindet sich eine Klientin im Behandlungsprozess, ist die verantwortliche amescosa-Ambassador als eine enge Bezugsperson der Klientin dafür zuständig, regelmässig die Befindlichkeit und den konkreten Stand im persönlichen Prozess der Klientin ausserhalb der Zeiten, bei welchen sie im amescosa Treatment Centre involviert ist, nachzuprüfen und sie in ihrem Entschluss, den Prozess bis zum Ende zu führen, zusätzlich zu stärken.

Seit der Eröffnung von amescosa Treatment Centre wurden alle unsere Klientinnen erfolgreich behandelt und unterstützt und führen ein selbstverantwortliches, unabhängiges, selbstbestimmtes, finanziell abgesichertes und gesundes Leben getragen von innerer Stärke und Stabilität. Sie haben ihr Leben von innen heraus reformiert und neue Strategien verinnerlicht um ihrem Leben auf eine konstruktive Weise zu begegnen. Bei Schwierigkeiten wissen sie, dass sie sich mit ihren Anliegen ans amescosa Treatment Centre wenden können. Die gesundenden Klientinnen werden auch von ihrer Familie mit anderen Augen betrachtet und fühlen sich wieder als Teil der Familie. Darüber hinaus bemühen sie sich ein neues, gesundes soziales Netz aufzubauen.

Vision

amescosa-road to recovery hat die Vision von amescosa OASIS for recovery – ein einzigartiges, geschütztes, ganzheitliches und stationäres Behandlungs- und Rehabilitations-Time-Out- Projekt für marginalisierte junge Frauen und Mütter mit Suchtmittelabhängigkeit mit dem Hauptfokus auf Alkoholabhängigkeit und Polydrogensucht – wobei auch Bedürfnisse wie Allgemeinbildung, das Erlernen eines Berufes, ganzheitliche Gesundheitsförderung, verschiedene Möglichkeiten von ergänzenden Kursen und Aktivitäten und Kinderbetreuung, einschliesslich Hort, Kindergarten, und Primarschule, an einem Ort und unter einem Dach zusammengefasst werden können, eine noch engere Begleitung der Klientin im Prozess der grundlegenden Verwandlung für ein gesundes, selbstverantwortliches, selbstbestimmtes Leben und finanziell eigenständiges gewährleistet werden kann und um die nötige Bildung eines stabilen Lebensfundaments noch besser zu garantieren und das Angebot von amescosa Treatment Centre ganz zu integrieren.

Die Klientinnen werden auch aktive täglichen Aufgaben übernehmen was zur „Kultur“ gehört.

amescosa-road to recovery verfolgt nicht eine grosse Einrichtung in Grösse, Struktur und Quantität zu erschaffen jedoch etwas von Wert und konkret messbar, beweglich und flexibel in der Struktur um kontinuierliche Entwicklung und Qualität zu gewährleisten und mit dem Hauptaugenmerk auf die nachhaltige Gesundung und Abstinenz der Klientinnen um eine ganzheitliche und effektive Behandlung, Rehabilitierung und Reintegration der jungen Frauen zu erzielen und als eine Konsequenz davon ihre Kinder zu stärken.

Suchtarbeit

Dies ist ein Ausdruck unserer Verantwortungsübernahme um potentiellen die Suchtarbeit zu verbessern und ein Pilotprojekt zu kreieren, dass auch multipliziert werden kann.

Es soll nocht weiter reichen

Über die eigentliche Behandlungs- und Rehabilitationstätigkeit hinaus soll das Engagement von amescosa–road to recovery eine funktionale Lobby für Suchtarbeit begünstigen, welche sich als Trägerin und Akteurin für konsistente, effektive und nachhaltige Interventionen und Massnahmen formiert, um Kilifi County von Alkohol-, Drogen- und anderer Suchtmittelabhängigkeit konsequent zu befreien. In diesem Sinne haben wir am 11. Mai 2018 mit der Durchführung des ersten Forums zu „Alternativer ganzheitlicher Ansatz für eine erfolgreiche und nachhaltige Gesundung von Alkohol- und Drogenabhängigkeit“ den Grundstein für eine neue Bewegung gelegt.

Mit dem Entschluss, VertreterInnen der County-Verwaltung, nationalen und internationalen Organisationen und Institutionen sowie der Zivilbevölkerung zu vereinen, haben wir die TeilnehmerInnen dahingeführt, im hoch komplexen Bereich der Suchtthematik gemeinsam mit uns neue Wege zu beschreiten und Verantwortung zu teilen und zu übernehmen.

Zum ersten Mal wurde offen zugestanden, dass die Ansätze der Vergangenheit gescheitert sind und nicht zur Verbesserung der Situation beigetragen haben, dass Kilifi County das einzige County der Küstenregion ist, in welchem noch keine lokalen Bemühungen zu Prävention und nicht-stationärer oder stationärer Behandlung und Rehabilitation stattgefunden haben, die Bereitschaft, die Alkoholproblematik losgelöst vom kulturellen Kontext zu betrachten bis anhin auf politischer Ebene nicht vorhanden war und dass der Brennpunkt nicht bei Heroin und Kokain liegt, sondern beim Alkohol.

Dem multidimensionalen Aspekt der Abhängigkeit wurde zugestimmt wie auch der Tatsache, dass konkrete Ansätze zur Lösung nur herbeigeführt und umgesetzt werden können, wenn alle Beteiligten ernsthaft ihre Verantwortung übernehmen und auch erfüllen. Und zu unserer grössten Freude, der noch unbekannte Ansatz der Alternativmedizin fand grossen Anklang.

amescosa-road to recovery