Die moderne Lebensmittelproduktion Food Inc – Was essen wir wirklich?

Kultur

Auch wenn man sich den Inhalten dieser Dokumentation eigentlich bewusst ist, so regt es immer wieder zum Nachdenken an, wenn die Bilder realitätsnah aufblitzen.

Stopfmast von Enten in Einzelkäfighaltung für Stopfleberproduktion in Frankreich 2012.
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Stopfmast von Enten in Einzelkäfighaltung für Stopfleberproduktion in Frankreich 2012. Foto: L214 – Éthique & animaux (CC BY-SA 3.0 unported - cropped)

29. Januar 2011
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3 min.
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Was macht denn zum Beispiel die Firma Monsanto, wenn ihr Entlaubungsmittel Agent Orange nicht mehr angesagt ist? Genau, einfach ein wenig mit Pestiziden herumforschen und diese den Grosskonzernen zur Verfügung stellen.

Besonders in Amerika ist der Lebensmittelmarkt eine der grössten Umsatzquellen. Die Wirtschaft boomt und die Massentierhaltungen existieren nur um höchste Erträge zu erzielen. Im grössten Schweineschlachthof der Welt werden 2000 Schweine in der Stunde getötet und die ausführenden Arbeiter sind den Konzernen kaum mehr wert als die Tiere selbst. Alles hat anstandslos zu funktionieren, sollte es einmal anders sein, wird ohne Rücksicht auf Verluste für Ersatz gesorgt.

Auch die modernen Mastmethoden bringen erhebliche Probleme mit sich. Hühner wachsen so schnell, dass ihr Knochenbau, das Körpergewicht nicht mehr tragen kann und sie einfach zusammenklappen. Rinder werden mit genmanipuliertem Mais gefüttert, statt mit frischem Gras, wie es die Natur vorgesehen hat. Diese falsche Zwangsfütterung führt zu einer negativen Veränderung. Die Rinder produzieren in hohem Masse gesundheitsschädliche Colibakterien, die normalerweise nur im Darm vorkommen sollten. Diese Bakterien wiederum werden, durch die schlechten Bedingungen in den Stallungen und Mastbetrieben, bis zum Endverbraucher transportiert. Es kommt in den USA nicht selten vor, dass Kinder daran sterben. Hier wirft sich wieder die Frage auf: Muss man ein zweijähriges Kind mit Hamburgern füttern?

Der Inhalt der DVD ist natürlich noch vielseitiger, als nur das oben genannte. Allerdings dient diese subjektive Inhaltsangabe hervorragend zur Orientierung. Denn was gezeigt wird soll ja nicht für Entzücken sorgen, sondern schockieren, nachdenklich stimmen.

Ich finde, irgendwann ist einmal genug nachgedacht und der Schrei nach Handlung muss folgen! Da es unzählige solcher Berichte gibt, wenn auch nicht immer so anschaulich und recht informativ, zählt diese DVDs zu denjenigen, die man sich anschauen sollte, aber nicht zwingend besitzen muss. Trotz allem hat mir die Essenz von Food Inc. – Was essen wir wirklich sehr gut gefallen.

Sebastian Krause
film-rezensionen.de

Food Inc.

USA

2008

-

93 min.

Regie: Robert Kenner

Produktion: Robert Kenner, Elise Pearlstein

Musik: Mark Adler

Kamera: Richard Pearce

Schnitt: Kim Roberts

Dieser Artikel steht unter einer Creative Commons (CC BY-NC-SA 3.0) Lizenz.